X

Einbruch des PC-Absatzes trifft Lenovo mit voller Wucht

Wenn das Kerngeschäft eines Unternehmens aktuell aus PCs und Notebooks besteht, hat dieses ein richtig großes Problem. Das zeigt sich am chinesischen Hersteller Lenovo, der nicht über nennenswerte Standbeine in anderen Bereichen verfügt.
Lenovo
20.02.2023  08:21 Uhr
Wie die verschiedenen Konkurrenten konnte das Unternehmen in den letzten Jahren vom boomenden Homeoffice-Trend, der noch einmal einen ordentlichen Aufschwung bei den Hardware-Verkäufen mit sich brachte, profitieren. Allerdings kam diese Entwicklung zu einem schnellen Ende und da das Geschäft Lenovos fast ausschließlich von entsprechenden Rechnern lebt, wurde man nun deutlich härter getroffen als so mancher Wettbewerber, der auch noch andere größere Einkommensquellen hat. Der Konzern erlebte im zurückliegenden Quartal den größten Umsatzeinbruch seit 14 Jahren. Damals hatte eine Weltwirtschaftskrise die Investitionen in neue PCs massiv einbrechen lassen. Jetzt war es vor allem eine eher positive Entwicklung - nämlich das Auslaufen einer Pandemie-Situation, auch wenn es natürlich auch andere Probleme wie die Energiekrise und eine weltweit spürbare Inflation gibt.


Nur eine Phase

Nach Angaben des Unternehmens verbuchte man im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2022 nur noch 15,3 Milliarden Dollar Umsatz weltweit. Das sind ganze 24 Prozent weniger als noch im vorhergehenden Jahr. Das Management kündigte entsprechende Reaktionen an. "Dies beinhaltet eine generelle Senkung der Betriebsausgaben sowie Anpassungen des Personalbestands, wo dies notwendig und angemessen ist", sagte Finanzchef Wong Wai Ming. Unklar ist, ob dies auch Entlassungen bedeutet.

Generell zeigt man sich aber hoffnungsvoll, dass die Lage sich bald wieder bessert. Konzernchef Yang Yuanqing erklärte, dass die Daten zur Geräteaktivierung zeigten, dass die tatsächliche Nachfrage nicht so schlecht sei, wie es scheinen mag. Vielmehr würden aktuell vor allem auch übermäßige Lagerbestände abgebaut, was ein bis zwei Quartale dauern kann. Entsprechend rechnet er mit einer Trendwende im zweiten Halbjahr. Ob dies allerdings so eintreten wird, darüber sind sich die Marktforscher nicht so sicher. Diese gehen für das Gesamtjahr auf jeden Fall von einem Minus aus.

Zusammenfassung
  • Lenovo hat einen Umsatzeinbruch von 24% verzeichnet.
  • Der Konzern reagiert mit Kostensenkungen und Anpassungen des Personals.
  • Yang Yuanqing meint, dass die Nachfrage nicht so schlecht ist.
  • Er erwartet eine Trendwende im 2. Halbjahr, doch Marktforscher sind skeptisch.
  • Für das Gesamtjahr gehen sie von einem Umsatzeinbruch aus.
Verwandte Themen
Lenovo
☀ Tag- / 🌙 Nacht-Modus
Desktop-Version anzeigen
Impressum
Datenschutz
Cookies
© 2024 WinFuture