Schmelzen und trennen
Die Idee, die Ressourcen des Mondes zur Unterstützung menschlicher Siedlungen zu nutzen, in der Fachsprache In-Situ-Ressourcennutzung (ISRU) genannt, ist erst seit Kurzem aus dem Bereich der Science-Fiction herausgetreten. "Vor 10 Jahren haben sie (über ISRU) gelacht, vor fünf Jahren haben sie aufgehört zu lachen, und jetzt sagen sie wirklich: 'Hey, das ist wichtig. Wir müssen es tun'", sagte Alex Ignatiev, Technikchef bei Lunar Resources und emeritierter Professor für Physik an der Universität Houston.Das Konzept ist quasi ein Nebenprodukt der NASA-Forschung zur Gewinnung von Sauerstoff aus dem Mondgestein (Regolith). Dabei fallen verschiedene Rohstoffe ab, die sich grundsätzlich zur Herstellung von Solarzellen eignen. Dabei setzt man auf einen Prozess namens Regolith-Schmelzelektrolyse. Der Mondstaub wird dafür geschmolzen und von Strom durchflossen. Auf diese Weise trennt sich Sauerstoff ab, aber auch Eisen, Silizium und Aluminium können gewonnen werden - womit man im Grunde die Grundstoffe für den Bau von Solarzellen hat.
Die bisherigen Fortschritte erfolgten allerdings unter Laborbedingungen auf der Erde. Es ist eine ganz andere Sache, eine entsprechende Anlage auf den Mond zu bringen und dort zu betreiben. Dafür sind neben den grundlegenden Prozessen auch noch viele praktische Lösungen nötig, die so noch nicht existieren.
Zusammenfassung
- Solarzellen für Mondbasis aus vor Ort gewonnenen Materialien
- Blue Origin & Lunar Resources erfolgreich mit Mondstaub-Ersatz
- In-Situ-Ressourcennutzung (ISRU) keine Science-Fiction mehr
- Gewinnung von Sauerstoff, Eisen, Silizium & Aluminium
- Fortschritte bis jetzt nur unter Laborbedingungen
- Praktische Lösungen noch nicht vorhanden
- Mondbasis erfordert viele technische Lösungen