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Qualcomm Snapdragon X35:
5G in Gadgets, Laptops & XR bald günstig?

Der US-Chipkonzern Qualcomm hat im Vorfeld des Mobile World Congress 2023 heute mit dem Snapdragon X35 ein spezielles 5G-Modem im "Light"-Format vorgestellt, das in Smartwatches, VR- und AR-Headsets, aber auch in Notebooks zum Einsatz kommen kann. Die neue Funklösung soll vor allem die Kosten erheblich senken.
Qualcomm
08.02.2023  17:22 Uhr
Das Snapdragon X35 ist eigentlich ein ganzes System aus mehreren Modulen, von denen das 4G- und 5G-fähige Modem einen Teil darstellt. Es soll deutlich kompakter sein als bisher verfügbare 5G-Modems und daher leichter auch in kleinen Geräten verbaut werden können, während die Kosten stark fallen. Allerdings schränkt Qualcomm dafür auch den Funktionsumfang ein.

Qualcomm streicht alles, was nicht für 5G nötig ist

So streicht man beim Snapdragon X35 die Unterstützung für 2G- und 3G-Mobilfunk, sodass nur noch LTE- und 5G-Netze genutzt werden können. Außerdem wird eine einfachere Variante des 5G-Mobilfunks verwendet, die sogenannte NR-Light-Variante. Dabei handelt es sich um "New Radio Light", also 5G in einer reduzierten Variante, wodurch die Übertragungsraten sinken und die Zahl der Verbindungen zum Netz ebenfalls gesenkt wird.

Qualcomm Snapdragon X35
Smartwatches, IoT, XR-Brillen, Laptops: Qualcomm will das Snapdragon X35 überall platzieren

Das X35-Modem funkt zum Beispiel nur über einen Carrier im Sub-6-GHz-Spektrum mit 20 Megahertz Bandbreite und erreicht daher nur maximal 220 Megabit/s im Downstream, während im Upstream nur bis zu 100 Mbit/s möglich sind. Es wird zudem nur eine einzelne Antenne für den Kontakt zum Mobilfunknetz verwendet. Qualcomm erreicht so eine starke Reduzierung der Komplexität des Modems, was die Kosten und die Baugröße schrumpfen lässt.

Downstream-Geschwindigkeit maximal 220 Mbit/s

Gleichzeitig erreicht man so natürlich nicht die enormen theoretischen Übertragungsraten der vollwertigen 5G-Modems des Unternehmens. So kann das aktuelle Snapdragon X70 mit bis zu 10 Gigabit/s im Downstream arbeiten. Qualcomm unterstützt mit dem Snapdragon X35 zudem nur 5G-Standalone-Netze und nicht die hierzulande noch viel verwendeten 5G Non-Standalone-Netze, bei denen man im Kern noch auf LTE als Netzkern setzt.

Das Snapdragon X35 integriert unter anderem auch noch Unterstützung für die Positionsbestimmung mittels GNSS im Dual-Band-Betrieb auf den Bändern L1 und L5, also hochpräzise Standortermittlung. Das neue Qualcomm-Modem soll im Grunde vor allem dafür sorgen, dass der Wechsel auf 5G-Netze auch bei kleineren oder einfacheren Geräten als Smartphones günstiger und somit schneller und leichter erfolgen kann.

Für die Nutzer von Notebooks ergibt sich so die Möglichkeit, kleinere Geräte mit 5G-Fähigkeit zu erhalten, bei denen das Mobilfunkmodem nicht mehr zwingend hunderte Euro Aufpreis kostet. Ferner lassen sich nun auch günstige Produkte wie Smartwatches oder XR-Headsets optional mit einem vergleichsweise preisgünstigen 4G-/5G-Modem versehen. Zudem will Qualcomm das Modem auch in diversen IoT-Geräten untergebracht sehen.

Die Verfügbarkeit erster kommerzieller Produkte mit dem Snapdragon X35-Modem wird Anfang 2024 erwartet, während derzeit die Vorbereitungen für die Produktion von Samples für Interessenten aus der Industrie laufen.

Zusammenfassung
  • Qualcomm stellt Snapdragon X35 vor.
  • Kompakteres Modem, geringere Kosten, aber reduzierter Funktionsumfang.
  • Max. 220 Mbit/s Downstream, 100 Mbit/s Upstream, eine Antenne.
  • Verfügbarkeit von Produkten Anfang 2024, Samples für Industrie laufen.
  • Günstige 5G-Geräte, optional 4G/5G-Modem für XR-Headsets, IoT-Geräte.
  • Kostenreduzierung, schnellerer Wechsel auf 5G-Netze.

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