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Activision-CEO:
UK wird zu 'Tal des Todes', wenn Übernahme scheitert

Derzeit tobt rund um die Übernahme von Activision-Blizzard eine regelrechte Schlacht, denn gleich mehrere Wettbewerbsbehörden nehmen den Deal genauer unter die Lupe bzw. wollen diesen verhindern. Laut Bobby Kotick, dem Chef des Publishers, wäre das aber fatal.
08.02.2023  10:46 Uhr
Bobby Kotick ist sicherlich nicht der beliebteste Manager des Gaming-Geschäfts - um es sehr, sehr vorsichtig zu formulieren. Die meisten Spieler und wohl auch Mitarbeiter würden ihn gerne loswerden, das wird aber nur gelingen, wenn Microsoft die Genehmigung bekommt, Activision-Blizzard übernehmen zu dürfen. Kotick selbst möchte den Deal natürlich aus wirtschaftlichen Gründen durchbringen und hat nun im US-Wirtschaftsfernsehen nicht nur dafür geworben, sondern dabei auch düstere Szenarien gezeichnet. Denn gegenüber CNBC sagte der CEO des Publishers zunächst, dass die Wettbewerbsbehörden offenbar den Markt nicht kennen.

"Ob es nun die (US-amerikanische) FTC, die (britische) CMA oder die EU ist, sie kennen unsere Branche nicht", sagte Kotick. "Ich glaube nicht, dass sie verstehen, dass es sich um ein Free-to-Play-Geschäft handelt und dass die japanischen und chinesischen Unternehmen die Branche dominieren."

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Echten Wettbewerb gibt es nicht

Er sprach auch die direkten Konkurrenten auf dem Konsolenmarkt an: "Schauen Sie sich Sony und Nintendo an, sie haben diese riesigen Bibliotheken an geistigem Eigentum. Sony hat seine Sony-Studios, die 80 Jahre alt sind, Nintendo hat die allerbesten Charaktere, die es in Videospielen gibt." Echten Wettbewerb gebe es auch gar nicht, meint Kotick und verweist auf Japan, wo Activision seit langem Probleme habe. Seine Aussagen sind zwar teilweise etwas merkwürdig, darunter die Behauptung hinsichtlich Free-to-Play, das ist aber nichts im Vergleich zu seinen Überlegungen hinsichtlich Großbritannien.

Denn vor Kurzem wurde bekannt, dass Activision-Blizzard und Microsoft sich hier auf ein Nein einstellen. Und das nimmt Kotick zum Anlass, um ein regelrecht apokalyptisches Szenario zu zeichnen. Denn im Post-Brexit-Großbritannien könne man die Auswirkungen der Rezession besonders gut sehen, so Kotick: "Wenn man Großbritannien ist und unglaublich gut ausgebildete Arbeitskräfte hat, viele technische Talente, Orte wie Cambridge, wo die beste KI und das maschinelle Lernen sind, dann würde ich denken, dass man eine Transaktion wie diese begrüßen würde, bei der man die Schaffung von Arbeitsplätzen und Möglichkeiten sieht."

Death Valley statt Silicon Valley

Er meinte, dass es nicht wirklich darum gehe, ob es sich um eine Plattform von Sony oder Microsoft handle, es gehe vielmehr um die Zukunft der Technologie. "Man möchte das Silicon Valley Europas oder des Kontinents sein, aber wenn Geschäfte wie dieses nicht zustande kommen, werden sie nicht das Silicon Valley, sondern das Death Valley sein."

Zusammenfassung
  • Kotick warnt vor Wettbewerbsbehörden, die die Branche nicht kennen.
  • Sony und Nintendo haben laut Kotick einen Vorteil.
  • Großbritannien könnte laut Kotick von der Transaktion profitieren.
  • Kotick meint, es gehe nicht um Plattformen, sondern um Technologie.
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