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"Wall-Ride":
US-Rennserie NASCAR verbietet Videospiel-Manöver

Wohl jeder Gamer, der regelmäßig Rennspiele nutzt, hat schon einmal die Wand als Hilfe verwendet und ist mit hoher Geschwindigkeit daran entlanggefahren. Dieses Manöver probierte auch ein Profi-Rennfahrer aus, und zwar erfolgreich. Die NASCAR-Serie hat das nun aber verboten.
Nascar
02.02.2023  08:45 Uhr
Autos in Videospielen halten deutlich mehr aus als im echten Leben, zumindest dann, wenn man nicht einen Hardcore-Simulationsmodus spielt. Das machte es auch oftmals möglich, entlang von Banden und anderen Begrenzungen zu "rutschen" und so in Kurven mit deutlich höherer Geschwindigkeit zu überholen, als es in der Realität möglich wäre. Im vergangenen Herbst dachte sich der Rennprofi Ross Chastain, dass das vielleicht auch im realen Leben funktionieren könnte. Die NASCAR-Serie ist für ihre Rundkurse bekannt, die Außenbande spielt auch eine entscheidende Rolle im Renngeschehen - in der Regel aber in Form von unsanften Berührungen und manchmal auch spektakulären Crashes.

Spektakuläres, aber riskantes Manöver

Chastain probierte aber im vergangenen Herbst in der letzten Runde eines Rennens auf dem Martinsville Speedway einen solchen Wall-Ride aus, er beschleunigte auf das Maximum und überließ der Begrenzung das Lenken. Später gab er zu Protokoll, dass er viel NASCAR 2005 auf dem Nintendo GameCube gespielt hat, als er aufgewachsen ist "und ich wusste nie, ob es wirklich funktionieren würde. Ich meine, ich habe das gemacht, als ich acht Jahre alt war."

Wie man im Fernsehen sehen konnte, funktionierte es tatsächlich und bescherte dem Rennfahrer nicht nur eine bessere Position, sondern auch die schnellste, jemals auf dieser Strecke gefahrene Runde. Doch das Manöver brachte ihm viel Kritik von Kollegen ein und die NASCAR-Verantwortlichen kündigte nun an, dass eine derartige Hilfe der Bande verboten wurde (bzw. nicht mehr toleriert wird).

"Chastains Sprint in den Kurven 3 und 4 auf dem Martinsville Speedway im vergangenen Oktober sorgte für ein packendes Finale, als der Chevrolet mit der Startnummer 1 in einer Kurve fünf Positionen gutmachte", schreibt NASCAR in einem Statement (via Kotaku). "Das Manöver war zwar aufregend und wurde wegen seiner Kreativität weitgehend gelobt, brachte aber auch ein erhöhtes Sicherheitsrisiko mit sich."

Laut der NASCAR sind hier auch keine neuen Regeln notwendig, man wird aber bestehende entsprechend interpretieren. Basis sind hierfür allgemein gefasste Bestimmungen zur Sicherheit von Fahrern und Autos, die Verantwortlichen teilten mit, dass das nun auch für Wall-Rides gilt.

Zusammenfassung
  • Ross Chastain testete erfolgreich Wall-Ride aus realem Rennen
  • Verbot durch NASCAR nach Kritik von Kollegen
  • Wall-Ride ermöglicht höhere Geschwindigkeit als in Realität
  • Wall-Ride basiert auf Erfahrung aus Videospielen
  • NASCAR interpretiert Bestimmungen zur Sicherheit neu
  • Wall-Ride sorgte für packendes Finale mit 5 Plätzen Gewinn
  • Wall-Ride erhöht Sicherheitsrisiko, daher Verbot
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