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Activision-Kauf:
FTC manipuliert im Verfahren gegen Microsoft die EU

Microsoft hat vor einem Jahr bekannt gegeben, dass man Activision-Blizzard übernehmen will. Das hatte natürlich kartellrechtliche Ermittlungen zur Folge, diese gibt es u. a. in den USA und der EU. Doch das Ganze ist wohl ein Politikum, bei dem alles andere als sauber gearbeitet wird.
26.01.2023  09:12 Uhr
Der Redmonder Konzern will Activision-Blizzard für rund 69 Milliarden Dollar übernehmen, das ist die simple Ausgangslage dieses geplanten Deals. Doch einfach ist an den wettbewerblichen Untersuchungen dazu nichts, das liegt einerseits an der gewaltigen Übernahmesumme, andererseits an den politischen Einstellungen gegenüber Microsoft. Denn auch wenn der Konzern in den vergangenen Jahren Geschäft und Auftreten stark veränderte, gilt Microsoft bis heute als Sinnbild für einen Monopolisten. Wie man hört, will auch die aktuelle Chefin der Federal Trade Commission (FTC), Lina Khan, den aktuellen Microsoft-Fall nutzen, um sich zu profilieren und möchte an der Activision-Blizzard-Übernahme ein Exempel gegen "Big Tech" statuieren. Und dabei arbeitet die US-amerikanische Wettbewerbsbehörde auch mit eher dubiosen Methoden, wie Bloomberg berichtet.


USA wollten Microsoft-Gespräche mit der EU verhindern

Denn das Wirtschaftsportal schreibt, dass die FTC ihre Klage zeitlich so abgestimmt hat, dass man die europäische Wettbewerbsbehörde manipulieren kann. Konkret wurde die FTC-Blockade des Deals auf den 8. Dezember gelegt, um Gespräche zwischen der EU und Microsoft zu verhindern. Zuvor sollen die US-Behörden von ihren EU-Kollegen den Hinweis bekommen haben, wonach man mit Microsoft über mögliche Abhilfemaßnahmen zu sprechen gedenkt.

Laut Insidern war das Ziel dieses Vorgehens, dass die EU eine "klare Botschaft" bekommt, dass die US-Behörden keine Einigung zwischen der EU und Microsoft wünschen. Durch dieses schnelle Handeln sei die FTC in der Lage gewesen bzw. war die Absicht, "den Europäern zuvorzukommen, um das Narrativ zu beeinflussen", erläutert Barry Nigro, ein an diesem Fall nicht beteiligter, auf Wettbewerbsrecht spezialisierter Jurist.

Die FTC wollte sich zu diesem Vorgehen nicht äußern, die EU-Wettbewerbsbehörde hat eine Anfrage dazu noch nicht beantwortet. Der Redmonder Konzern verwies auf frühere Aussagen von Microsoft-President Brad Smith, der dazu mitgeteilt hat: "Auch wenn wir in unserer Sache zuversichtlich sind, setzen wir uns weiterhin für kreative Lösungen mit den Regulierungsbehörden ein, die den Wettbewerb, die Verbraucher und die Arbeitnehmer im Technologiesektor schützen werden."

Zusammenfassung
  • Microsoft will Activision-Blizzard für 69 Mrd. Dollar übernehmen
  • Kartellrechtliche Ermittlungen laufen u.a. in den USA und der EU
  • FTC will den Deal blockieren und an "Big Tech" ein Exempel statuieren
  • FTC geht mit dubiosen Methoden gegen Microsoft vor
  • FTC soll EU-Behörden manipulieren, um Gespräche mit Microsoft zu verhindern
  • Microsoft-President Brad Smith setzt sich für kreative Lösungen ein

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