Twitter besiegelt das Aus für Drittanbieter-Apps. Nach einer Woche der Spekulationen aktualisiert der Social-Media-Dienst seine Entwicklervereinbarung und verkündet dabei ein offizielles Verbot für alternative Twitter-Anwendungen, wie Twitterrific, Tweetbot, Fenix und Co.
Gingen Entwickler anfangs von einer Panne im Application Programming Interface (API) aus, bewahrheiten sich nun die zuvor gestreuten Gerüchte rund um eine Sperre für Drittanbieter-Apps. Die Twitter-Richtlinien für Entwickler wurden in Bezug auf die Verwendung von lizenziertem Material um zusätzliche Beschränkungen erweitert.
"Du wirst die lizenzierten Materialien nicht verwenden oder darauf zuzugreifen, um einen Ersatzdienst oder ein ähnliches Produkt wie die Twitter-Anwendungen zu erstellen oder zu versuchen, einen solchen zu erstellen", ist derzeit im Bereich des Reverse Engineering zu lesen. Eine klare Absage an alle Drittanbieter und ihre alternativen Twitter-Clients.
Geschäftsaufgabe und der Wechsel zu Mastodon
Somit stehen die beliebten Anwendungen Tweetbot, Twitterrific, Fenix und viele mehr vor dem Aus. Ein Großteil der verantwortlichen Unternehmen hat seine Android- und iOS-Apps bereits aus den App-Stores entfernt oder sein Geschäft gar gänzlich eingestellt. Tapbots, die Entwickler hinter der weitverbreiteten Tweetbot-App, konzentrieren sich nun auf "Ivory" - ihre App für den Twitter-Konkurrenten Mastodon.
Die Änderungen an der Programmierschnittstelle und das Verbot von alternativen Twitter-Anwendungen geht auf Elon Musks drastischen Sparkurs zurück. Nach einer massiven Entlassungswelle und der Auflösung diverser Twitter-Standorte müssen nun auch die Drittentwickler unter der Übernahme leiden. Ein möglicher Grund: Werbeeinnahmen. Da Anzeigen nicht über die API weitergeleitet werden, steht das Thema der fehlenden Monetarisierung sehr wahrscheinlich an erster Stelle. Gefolgt vom Abo-Dienst Twitter Blue, der Vorteile lediglich für die offizielle Twitter-App bietet.