"Unwohlsein" in zehntausenden Fällen
Schnell kamen Zweifel an dieser Darstellung auf, denn die Frau will eigenhändig zehntausende Seiten besucht haben - insgesamt wurden (zumindest) 26.315 Schreiben verschickt. Experten fanden auch schnell Hinweise, dass es zwar Verstöße gegeben habe, die Frau die Seiten aber aller Wahrscheinlichkeit nicht selbst besucht habe und vermutlich mit einem Bot gearbeitet wurde.In Deutschland hat es einen ähnlichen Fall mit derselben Masche mitsamt Razzien wegen Abmahnbetrug und Erpressung gegeben, dieser hatte aber nicht die Dimensionen des österreichischen. Denn während es in Deutschland um eine Betrugssumme von einigen Hunderttausend Euro ging, geht die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) von etwa fünf Millionen Euro aus.
Denn wie der Kurier berichtet, hat die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt den Fall nun an die WKStA weitergeleitet. Laut der Zeitung werden der Anwalt und seine Mandantin der Erpressung und schweren gewerbsmäßigen Betrugs verdächtigt. Das Strafmaß, das den Beschuldigten droht, ist beträchtlich, nämlich zehn Jahre Haft.