Microsoft bekommt bei seinen Plänen zur Übernahme des Gaming-Konzerns Activision Blizzard jetzt neuen, nicht zu vernachlässigenden Gegenwind. Nachdem bisher vor allem Sony massiv gegen den Deal vorgegangen war, steigen nun auch Nvidia und Google ein.
Die beiden Unternehmen haben eigene Beschwerden bei der US-Handelsbehörde FTC eingereicht, in denen sie Stellung gegen eine Genehmigung der Übernahme beziehen. Das berichtet die US-Nachrichtenagentur
Bloomberg unter Berufung auf anonyme Quellen. Demnach hätten Google und
Nvidia gegenüber der FTC ausgeführt, dass Microsoft durch die Übernahme einen unfairen Vorteil in den Bereichen Cloud, Abonnements und mobile Spiele erlangen könnte.
Aus den Quellen geht hervor, dass Nvidia nicht strikt gegen die Übernahme ist. Allerdings möchte der GPU-Hersteller einen gleichberechtigten und offenen Zugang zu Spieletiteln wie
Call of Duty sicherstellen. Das dürfte aber kaum ein Problem darstellen, da
Microsoft bereits verschiedenen Unternehmen entsprechende Angebote unterbreitet hat.
Späte Verhandlung
Die Beschwerden gegen die geplante Übernahme sorgen allerdings auf jeden Fall dafür, dass die Umsetzung der Microsoft-Pläne sich verlangsamen. Die FTC wird erst im August eine Verhandlung zu dem Thema abhalten. Google, Nvidia oder Sony werden dann möglicherweise als Zeugen geladen. Zu den Kompromissen, die den Abschluss des Geschäfts ermöglichen, wird wahrscheinlich die Verpflichtung gehören, dass Microsoft den Zugang zu wichtigen Spielen mindestens ein Jahrzehnt lang offen hält. Microsoft hat sich dazu bereits bereit erklärt, aber es ist unklar, was danach passiert.
Call of Duty ist das Spiel, um das sich die meisten Konkurrenten Microsofts aufgrund seiner Popularität sorgen, aber Activision Blizzard besitzt auch viele andere sehr beliebte Titel wie World of Warcraft, Crash Bandicoot, Guitar Hero,
StarCraft, Hearthstone, Diablo, Overwatch, Candy Crush Saga und mehr. Auch bei diesen wird es sicherlich Regelungen geben müssen.