Modernes 4nm-SoC mit externem 5G-Modem?
Das Design und die ersten Prototypen seines ersten eigenen ARM-Chips für Smartphones will Oppo angeblich bis zum Ende des zweiten Quartals fertigstellen, woran sich dann die Massenfertigung mit vier Nanometern Strukturbreite bei TSMC anschließen soll. Es wäre das erste Mal, dass Oppos lange verfolgte Strategie zur Entwicklung eigener Prozessoren für Smartphones konkrete Früchte trägt.Bisher hat man mit der MariSilicon-Reihe bereits einige Auxiliary-Chips aus eigener Entwicklung eingeführt, die Aufgaben wie die Verarbeitung von künstlicher Intelligenz und Bluetooth übernehmen. Vor geraumer Zeit hat man aber auch schon begonnen, im großen Stil Entwickler für die Arbeit an CPUs anzuwerben und eine entsprechende Abteilung aufzubauen.
Wie umfangreich Oppos Einsatz der hauseigenen Prozessoren anfangs sein wird, bleibt abzuwarten, da das Unternehmen natürlich zunächst nur bestimmte Produkte damit bestücken kann. Auch der Funktionsumfang bleibt etwas beschränkt, denn laut dem Bericht aus Taiwan will Oppo vorerst auf ein externes 5G-Modem des Zulieferers MediaTek setzen und keine eigene Lösung in sein erstes System-On-Chip-Design integrieren.
Der Grund hierfür dürfte unter anderem die Komplexität einer solchen Aufgabe sein, andererseits dürften aber auch patentrechtliche Themen eine Rolle spielen, schließlich könnten die Eigner von Patenten auf bestimmte Technologien deren Einsatz in einem Oppo-eigenen Modem verhindern. Apple kämpft seit Jahren mit ähnlichen Problemen und nutzt deshalb voraussichtlich bis mindestens 2025 noch ein 5G-Modem von Qualcomm.