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Durchbruch: Hürden für Betrieb von Balkonkraftwerken kippen endlich

In die Auseinandersetzung um möglichst einfache Möglichkeiten zur privaten Erzeugung von Strom kommt nun Bewegung. Der mächtige Branchenverband VDE hat sich nach anfänglichem Zögern nun voll für eine Unterstützung sogenannter Balkonkraftwerke entschieden.
11.01.2023  14:49 Uhr
Aus dem Hause des Verbands der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) kam sogar die aktuelle Regelung, was alles einzuhalten wäre, wenn kleine Solaranlagen an das Stromnetz angeschlossen werden sollten. Und diese wirkten auf viele Interessenten eher wie ein bürokratischer und technischer Hürdenlauf. Der VDE wollte allerdings von einigen grundlegenden Punkten wie spezieller Anschlusstechnik nicht abweichen. Jetzt legt der Verband eine ordentliche Kehrtwende hin. In einem heute veröffentlichten Positionspapier spricht sich der VDE für eine umfassende Deregulierung der Balkonkraftwerke aus. Demnach tritt man nun dafür ein, dass die Bagatellgrenze für die Einspeiseleistung einer solchen Anlage von 600 auf 800 Watt angehoben wird. Nutzer sollen außerdem nicht zwingend einen Einspeisestecker verwenden müssen, ein normaler Schuko-Stecker soll ausreichen.

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Macht einfach!

Weiterhin sieht der VDE nun keine Notwendigkeit mehr, dass beim Verbraucher ein neuer Stromzähler mit entsprechenden Features verbaut ist. Vielmehr soll der Betrieb auch mit einem alten Zähler mit Drehscheibe möglich sein, der sich bei der Einspeisung dann einfach rückwärts bewegt. Und auch eine Genehmigung des lokalen Netzbetreibers sieht man nicht mehr als nötig an: "Um die bürokratischen Hürden auf ein Minimum zu reduzieren, sollte es in Zukunft nur noch nötig sein, die Mini-Energieerzeugungsanlage bei der Bundesnetzagentur an- bzw. abzumelden oder Änderungen an der Anlage zu melden", hieß es.

Für die Sicherheit sollen die Hersteller solcher Produkte verantwortlich gemacht werden. Diese haben dafür zu sorgen, dass die Anlagen im Rahmen der Spezifikationen arbeiten und dem Nutzer eine Beschreibung der sicheren Montage und Inbetriebnahme bereitgestellt wird. Der Verbraucher muss sich also nur noch ein entsprechendes System kaufen, das Solarpanel an den Balkon oder an einen ähnlich geeigneten Platz hängen, den Stecker einstecken und ein Anmeldeformular im Netz ausfüllen, wenn die neue Empfehlung so angenommen wird.


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