Apple will offenbar nicht nur Qualcomm als Chiplieferanten loswerden. Während man noch immer auf das 5G-Modem des US-Konzerns angewiesen ist, soll wohl bis spätestens 2025 zumindest der Bluetooth- und WiFi-Chip von Broadcom durch eine Eigenkreation ersetzt werden.
Wie der US-Wirtschaftsdienst Bloomberg unter Berufung auf seine Quellen aus dem Umfeld von Apple berichtet, sollen künftige iPhones mit einem von dem US-Computerkonzern selbst entwickelten Bluetooth- und WLAN-Chip ausgerüstet werden. Bisher verbaut Apple dafür immer Lösungen des Zulieferers Broadcom.
Um sich aus der Abhängigkeit von Broadcom zu lösen, hat Apple laut dem Bericht begonnen, einen eigenen Bluetooth- und WLAN-Chip zu entwickeln. Für Broadcom sind dies alles andere als gute Nachrichten, denn bisher erzielt der US-Konzern rund 20 Prozent seines Umsatzes damit, Apple mit den Chips zu beliefern.
Apple plant fließenden Übergang zu hauseigenen Funkchips
Die Umstellung auf einen Apple-eigenen Funkchip für Bluetooth und WLAN wird allerdings nicht auf einen Schlag erfolgen. Wahrscheinlich erfolgt stattdessen eine schrittweise Einführung, sodass zunächst nur bestimmte Modelle der iPhone-Reihe mit den neuen Apple-Chips ausgerüstet werden.
Eine ähnliche Herangehensweise plant Apple wohl auch beim 5G-Modem. In diesem Bereich verwendet man seit jeher Snapdragon-Modems von Qualcomm, versucht aber seit Jahren, eine eigene Alternative zu entwickeln. Das Vorhaben geriet jedoch massiv ins Stocken, weshalb Apple mittlerweile intern ebenfalls erst Ende 2024 bzw. Anfang 2025 die Einführung eines eigenen 5G-Modems plant.
Anfangs könnten diese neuen Chips erst in bestimmten Geräten verwendet werden, um ihre Tauglichkeit im Massenmarkt zur prüfen. Es wird spekuliert, dass Apple erst mal nur die günstigeren Versionen der iPhone-Serie mit dem eigenen 5G-Modem bestückt, bevor dann die in größeren Stückzahlen verkauften teureren Pro-Modelle nachziehen sollen.
Qualcomm rechnet unterdessen anscheinend schon damit, dass Apple sein Projekt rund um ein eigenes 5G-Modem in den kommenden Jahren erfolgreich umsetzen kann. Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet der US-Chipspezialist nur noch mit einem "minimalen" Anteil an seinen Umsätzen durch Verkäufe an Apple.