Einfach in den Himmel zeigen: So soll Snapdragon Connect funktionieren
Voraussetzung ist, dass das Smartphone mit einem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 Prozessor und dessen integriertem X70-Modem ausgestattet ist. Außerdem müssen einige weitere Funkmodule von Qualcomm an Bord sein, um die Kommunikation per Satellit zu ermöglichen, wobei diese bei den meisten Smartphones mit dem neuesten High-End-SoC des US-Konzerns ohnehin integriert sein dürften.
Notrufe zuerst, später 'Premium Messaging'
Wie bei Apple soll das Messaging über Snapdragon Satellite anfangs nur als Notruf-Funktion herhalten können, später will man es aber auch für Kunden wie Segler oder Expeditionsteilnehmer zur "normalen" Kommunikation verwendbar machen. Allerdings sind noch einige Details offen, da es von den jeweiligen Geräteherstellern und den Diensteanbietern abhängt, wie sie Snapdragon Satellite gegenüber den Nutzern verfügbar machen wollen.Snapdragon Connect setzt auf eine eigene App, die den Nutzer anleitet
Für die Notruf-Funktion arbeitet man mit Garmin zusammen und nutzt dessen Angebot Garmin Response. Setzt der Nutzer also eine SOS-Meldung ab, können die Mitarbeiter von Garmins Notfallzentrum sofort die Koordinaten des Standorts einsehen und dann entscheiden, wie sie in der jeweiligen Situation reagieren. Sie kontaktieren dann gegebenenfalls Behörden oder andere Helfer, um möglichst rasch Hilfestellung zu liefern.
Netzbetreiber & OEMs sollen Premium-Dienste ermöglichen
Langfristig will Qualcomm aber auch "Premium Messaging" über Snapdragon Satellite anbieten, wobei dessen Umsetzung von den Geräteherstellern, Netzbetreibern und anderen Dienstleistern abhängt, die entsprechende Angebote schaffen müssen. Wie hoch die Kosten dafür ausfallen sollen, ist ebenfalls noch offen. Zumindest die Notruf-Funktionen will man aber kostenlos oder mit geringen Kosten realisieren können.Qualcomm setzt auf das Satelliten-Netzwerk von Iridium
Die Abwicklung von Notrufen soll ähnlich der SOS-Funktion von Apples iPhone 14-Modellen funktionieren. Eine entsprechende App leitet den Nutzer an, das Smartphone korrekt auszurichten, um einen der Iridium-Satelliten zu erreichen. Die Software auf dem Telefon soll außerdem stets genau wissen, wo sich die Satelliten auf ihren Umlaufbahnen befinden, um so schnell den richtigen "Empfänger" finden zu können, wofür GPS und andere auf dem Gerät ermittelbare Daten genutzt werden sollen.
Bis eine Nachricht erfolgreich abgesetzt wird, soll es jeweils drei bis zehn Sekunden dauern, so Qualcomm. Das Unternehmen will sich auf Messaging-Funktionen wie Notfallnachrichten beschränken. Man plant also keinen Internetzugriff oder Telefonie per Satellit, weil dafür externe Antennen nötig wären.
Weil Qualcomm mit Iridium kooperiert, sollen die Dienste an praktisch jedem beliebigen Ort auf der Welt funktionieren. Bei Apple ist dies anders, denn wegen der Nutzung des Satellitenbetreibers Globalstar ist die Verfügbarkeit auf bestimmte Länder beschränkt. Einer der Vorteile von Iridiums Netzwerk ist genau das: die Satelliten kommunizieren auch untereinander.
Die Verfügbarkeit von Snapdragon Satellite soll in der zweiten Jahreshälfte 2023 auf ersten Geräten gegeben sein.