Apple ohne Foxconn: iPhone Pro künftig von anderem Vertragsfertiger?

Roland Quandt, 05.01.2023 16:35 Uhr
Apple will offenbar einen anderen Vertragsfertiger für den Bau der Pro-Modelle seiner iPhone-Serie verpflichten, nachdem es bei Foxconn zuletzt diverse Probleme gegeben hatte. Angeblich soll ein Großauftrag an den chinesischen Auftragsproduzenten Luxshare gehen. Wie die Financial Times berichtet, steht Apple kurz davor, das chinesische Unternehmen Luxshare mit der Produktion von iPhone Pro-Modellen zu beauftragen. Luxshare Precision, so der vollständige Name des Vertragsfertigers, würde damit erstmals neben Foxconn im großen Stil mit dem Bau der Premium-Smartphones betraut.

Foxconn fertigt iPhone 14 Pro (Max) bisher im Grunde exklusiv

Bisher übernimmt Foxconn diese Aufgabe praktisch exklusiv, auch wenn Luxshare seit einigen Monaten in einem kleineren Werk bereits im kleineren Maßstab iPhone Pro-Modelle baut, um Produktionsprobleme bei seinem großen Konkurrenten abzufedern. Jetzt könnte Foxconn den Auftrag zur Fertigung des iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max durch den neuen Deal zwischen Apple und Luxshare offenbar ganz verlieren.


Offenbar konnte Luxshare den Auftraggeber Apple davon überzeugen, dass man die hochkomplizierten Pro-Modelle der iPhone-Reihe für den US-Computerkonzern bauen kann. Mittlerweile soll dafür auch reichlich Geld in Form von Investitionen durch Apple geflossen sein, um den Aufbau der nötigen Fertigungsfähigkeiten bei Luxshare zu ermöglichen.

Luxshare soll in kürzester Zeit bei Problemen eingesprungen sein

Luxshare sei es zuletzt gelungen, dank der Zuschüsse von Apple innerhalb weniger Monate genügend erfahrene Mitarbeiter an Bord zu holen, die sich um das Management der Lieferkette für den Bau von iPhone Pro-Modellen kümmern. Dadurch sei man deutlich schneller als üblich in der Lage gewesen, die Notfall-Bestellungen von Apple auszuführen.

Apple versucht seit einiger Zeit seine Abhängigkeit von dem weltweit größten Vertragsfertiger Foxconn zu reduzieren. Hintergrund sind unter anderem die massiven Probleme in "iPhone City", jenem weltgrößten Smartphone-Werk in China, wo es nach einem Coronavirus-Ausbruch vor einiger Zeit zu Ausschreitungen und der spontanen Flucht vieler Mitarbeiter kam.

Foxconn meldete unterdessen in dieser Woche, dass das Werk in der chinesischen Stadt Zhengzhou, in dem bis zu 300.000 Mitarbeiter vor allem iPhones bauen, nach Bewältigung der diversen Probleme inzwischen wieder mit einer Auslastung von rund 90 Prozent arbeitet.

Während Foxconn in China künftig wohl eine kleinere Rolle beim Bau von iPhones spielen soll, arbeitet Apple mit dem taiwanischen Konzern beim Aufbau neuer Produktionsstandorte für das iPhone außerhalb Chinas zusammen. Unter anderem sind neue Kapazitäten in Ländern wie Indien geplant, um so weniger abhängig von China als Fertigungsstandort zu werden.
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