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Hochfahren in 28 Minuten: Entwickler startet Windows 7 auf 5-MHz-CPU

Windows 7 will mindestens eine CPU mit einem Gigahertz, so steht es in den Systemanforderungen. Ein Tüftler hat sich jetzt dem interessanten Experiment angenommen, das klärt, wie weit man diese Anforderungen unterschreiten kann. Die Antwort: sehr weit.
27.12.2022  18:50 Uhr

Windows 7 läuft auch noch auf Uralt-Systemen

Die Mindestanforderungen geben einen Hinweis, welche Hardware benötigt wird, damit die Software reibungslos funktioniert. Der Entwickler und YouTuber NTDEV hat jetzt ein Experiment durchgeführt, dass sich zum Ziel macht, diese Angaben beim Betriebssystem Windows 7, soweit es geht, zu unterschreiten. Das Ergebnis: Auf einem Testsystem mit Pentium-S-Prozessor, der auf nur 5 MHz herunter getaktet wurde, lässt sich Windows 7 starten und nutzen. Damit konnte der Tüftler die Mindestanforderung um 995 MHz unterschreiten. Auf YouTube ansehen
Wie zu erwarten war, bringt dieser Versuchsaufbau aber auch einige deutliche Einschränkungen mit sich. In dem Video (via Tomshardware) benötigt das System über 28 Minuten, bis der Windows 7-Desktop und die Kommandozeile erscheint. NTDEV öffnet dann die App Notepad und kommentiert begeistert: "Es ist schon unglaublich, dass man bei 5 MHz sogar multitasken kann." Zum Beweis öffnet er auch noch das CPU-Tool WCPUID und die Versionsanzeige Winver. Beim Tippen und Verschieben der Fenster zeigt sich aber deutlich, dass sich das System sehr schwertut, Eingaben zu verarbeiten und korrekt anzuzeigen.

Windows 7

Eine Menge Anpassungen

Für sein Experiment mit kleinen Taktraten musste NTDEV großen Aufwand betreiben. Basis ist eine virtuelle Maschine, auf der die Emulationssoftware 86Box läuft. Beim Hochfahren zeigt sich hier ein Pentium-S mit 50 MHz, den der Tüftler mit Anpassungen im Quellcode von 86Box auf 5 MHz herunter taktet. Wie NTDEV gegenüber Tomshardware ausführt, musste er außerdem große Teile der Boot-Konfigurationsdaten (BCD) bearbeiten und praktisch alle Treiber und Dienste deaktivieren. Windows 7 bootet demnach mit nur noch drei Diensten.

Die letzte Hürde: "Wenn man unter 50 MHz geht, will der Anmeldebildschirm (logonUI) nicht laden", sagte uns NTDEV. "Um die Eingabeaufforderung aufrufen zu können, musste ich das Betriebssystem in einen Pseudo-OOBE-Zustand versetzen, indem ich die Registry angepasst und alles im Ordner c:\windows\system32\oobe gelöscht habe, damit es nicht geladen wird."

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