Serien-Fans werden sich zukünftig wohl mit einem kleineren Angebot an neuen Produktionen zufriedengeben müssen. Die Menge der neu bestellten Serienproduktionen hat in den vergangenen Monaten rapide abgenommen.
Vor allem die Streaming-Dienste hatten sich in den letzten Jahren regelrecht mit exklusiven Neuproduktionen überschlagen und versuchten so, die eigene Plattform bei den Nutzern unabdingbar zu machen. Denn zu groß war die Befürchtung, dass Kunden kurzerhand kündigen und lieber bei der Konkurrenz ein Abo buchen. Allerdings scheint inzwischen klar zu sein, dass allein die Masse noch keinen Erfolg bringt.
Laut dem Marktforschungsunternehmen Ampere Analysis ist die Zahl der von TV-Sendern und Streaming-Anbietern bestellten Serien für Erwachsen in den USA in der zweiten Hälfte dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24 Prozent gesunken, berichtet die
New York Times. Gegenüber 2019 ist es sogar ein Rückgang von 40 Prozent. "Die zweite Jahreshälfte ist wirklich noch schlechter geworden", sagte Fred Black, ein Forschungsleiter bei Ampere.
Apple und Amazon im Plus
Es kann allerdings etwas dauern, bis die Entwicklung für die Nutzer auch spürbar ist. Denn Serienproduktionen brauchen Monate bis einige Jahre, um vom Zeitpunkt der Bestellung bis in den Release-Katalog zu kommen. Wahrscheinlich wird es in einem guten Jahr besonders spürbar.
Insbesondere
Netflix ist nicht mehr das Zugpferd der Branche. Das Unternehmen verzeichnete zuletzt rückläufige Nutzerzahlen, was auch durch die Einführung eines werbefinanzierten Billig-Angebots nicht gestoppt werden konnte. Ausreißer aus dem allgemeinen Trend sind hingegen
Amazon und
Apple, die für ihre Streaming-Plattformen sogar mehr Neuproduktionen bestellten, als in den letzten Jahren.
Disney hingegen wird mit einem leichten Plus aus dem Gesamtjahr gehen, während das Unternehmen aber in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls deutlich weniger Aufträge vergab als zuvor.