Elon Musk besitzt einen Privatjet und nutzt diesen auch ausgiebig. Seine immer wieder auch kurzen Trips stehen aber im Widerspruch mit seinem "grünen" (Tesla-)Image und das ist einer der Gründe, warum ihm @ElonJet nicht recht war. Und das Konto wurde gebannt.
Elon Musk hat eigenen Angaben nach Twitter vor allem deshalb gekauft, weil er den Social-Media-Dienst zu einem Hort der freien Meinungsäußerung machen will. Mittlerweile wissen wir auch, was damit gemeint ist, nämlich vor allem rechte Meinungen. Freie Meinungsäußerung gilt hingegen nicht für Kritiker und auch Konten, die auf sonstige Weise den Tesla-, SpaceX- und Twitter-Chef schlecht dastehen lassen.
So wie @ElonJet: Das von Jack Sweeney erschaffene Konto war und ist im Wesentlichen ein Bot, der die Flugbewegungen von Musks privatem Jet mit der Nummer N628TS trackt und per Tweet automatisch veröffentlicht. Illegal dürfte daran nichts sein, denn diese Daten stehen allgemein zur Verfügung und können über Seiten wie Flightradar24 von allen eingesehen werden. @ElonJet ist hingegen nur ein Bot, der den Nutzern das Nachsehen abnimmt.
Ist @ElonJet Stalking-Beihilfe?
Doch das passte Elon Musk nicht, denn er sieht das als Anleitung und Beihilfe zum Stalking. Also ließ er @ElonJet und mehrere andere Konten Sweeneys, darunter sein privates, sperren. Mehr als das: Mittlerweile hat Twitter Filter integriert, die verhindern, dass man auf Twitter bestimmte Links - darunter zu den ElonJet-Konten auf Instagram und Facebook - posten kann. Wer das versucht, der bekommt aktuell einen Hinweis angezeigt, der mitteilt: "Etwas ist schiefgelaufen, aber keine Sorge - versuch es einfach noch einmal."
Offiziell wurde Sweeney wegen "Plattformmanipulation und Spam" gesperrt, Musk äußerte sich dazu aber selbst und schrieb: "Jedes Konto, das Echtzeit-Standortdaten von jemandem veröffentlicht, wird gesperrt, da dies eine Verletzung der physischen Sicherheit darstellt. Dazu gehört auch das Posten von Links zu Websites mit Echtzeit-Standortinformationen." Musk weiter: "Die leicht verzögerte Angabe von Orten, zu denen jemand gereist ist, stellt kein Sicherheitsproblem dar und ist daher in Ordnung."
Später schrieb Musk, dass ein Auto, das eines seiner Kinder an Bord hatte, "von einem verrückten Stalker verfolgt wurde (der dachte, ich sei es), der später das Auto am Weiterfahren hinderte und auf die Motorhaube kletterte". Er kündigte im selben Tweet an, dass er Sweeney verklagen werde, weil dieser "seiner Familie schaden würde". Ob und wie ein Zusammenhang mit einem mutmaßlichen Auto-Stalker besteht, ist hier allerdings unklar.
Der Twitter-Chef positioniert sich also gegen Doxxing, macht aber selbst nichts anderes: Denn in einem späteren Tweet veröffentlichte Musk ein Video eines (maskierten) Mannes, der aus dem Auto heraus filmte, und zeigte auch dessen Kennzeichen. Musk: "Erkennt jemand diese Person oder dieses Auto?"