Die Dunkle Materie trägt ihren Namen durchaus zu Recht - denn sie entzieht sich einer normalen Beobachtung, die andere Materie sichtbar macht. Es gibt also faktisch keine Interaktion mit elektromagnetischer Strahlung. Allerdings wechselwirkt die mysteriöse Substanz über die Gravitation mit anderer Materie. Verschiedene Versuche eines direkten Nachweises auf der Erde schlugen fehl - daher will man nun dort suchen, wo die Konzentration wahrscheinlich deutlich höher ist.
Modelle deuten darauf hin, dass die höchste Dichte dunkler Materie im Sonnensystem in der Nähe der Sonne zu finden ist. Forscher der University of California, Irvine, und der University of Delaware haben eine mögliche neue Methode zum Nachweis vorgestellt. Diese beruht auf den theoretischen Wirkungen auf winzige Massen.
Detektoren hierfür sind der Forschung bekannt: In Atomuhren wird die Zeit gemessen, indem man die Zahl der Schwingungen einzelner Elementarteilchen misst. Und da diese sich verändern müssen, wenn Dunkle Materie auf ein Teilchen wirkt, wäre so eine indirekte Beobachtung möglich. "Je mehr dunkle Materie sich in der Umgebung des Experiments befindet, desto größer sind diese Oszillationen, sodass die lokale Dichte der dunklen Materie bei der Analyse des Signals eine große Rolle spielt", so Joshua Eby, einer der beteiligten Forscher.
Mit der Parker-Sonnensonde hat die Raumfahrt bewiesen, dass man ein System gut genug vor den enormen Energien der Sonne abschirmen kann, um in ihrer Nähe Forschung zu betreiben. Man müsste einer solchen Sonde nur eine Atomuhr mitgeben, um die gewünschten Messdaten zu bekommen. Bis zu einer praktischen Umsetzung eines solchen Experiments durch eine Raumfahrtagentur dürften aber letztlich noch viele Jahre vergehen.