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Putlocker: Ex-Piraterie-Domain bringt ungewöhnlich viel Geld ein

Rapidshare, Megaupload und Putlocker. Das sind Namen von Diensten, die einst der Content-Industrie Angst und Schrecken eingejagt haben. Letztlich hatte diese aber den längeren Atem und brachte die Seiten zu Fall. Derartige Domains sind aber dennoch viel Geld wert.
25.11.2022  12:21 Uhr
Nutzer, die schon seit Längerem auf nicht ganz legale Art und Weise Filme und Serien aus dem Netz beziehen, dürften den Namen Putlocker vermutlich kennen. Das ist oder war einer der bekannteren Dienste, wenn es um illegale Downloads ging und hatte dieselbe oder eine ähnliche Bekanntheit wie die zuvor genannten Rapidshare und Megaupload. Doch nach einem Szene-üblichen Katz-und-Maus-Spiel mit diversen Domain-Wechseln gelang es den Behörden und Ermittlern irgendwann doch, Putlocker in die Knie zu zwingen. Zwar gibt es bis heute noch Seiten, die unter diesem Namen auftreten, mit dem Original-Angebot haben diese aber nichts mehr zu tun.

Mehr als 100.000 Dollar für Putlocker.com

Wie TorrentFreak schreibt, gilt das für die meisten Piraterie-Angebote von früher, denn die dazugehörigen Namen verschwinden nie ganz aus dem Netz. Für die Nutzer ist das nicht ungefährlich, denn mit Kopien von Kopien steigt auch die Gefahr, bei besonders dubiosen Anbietern wie Betrügern und Malware-Schleudern zu landen.


Das bedeutet auch, dass die einst so populären Domains einen hohen Wert haben. Nun wurde auch Putlocker.com, die Original-Domain dieses Filehosters, versteigert und es überrascht doch, wie viel einige bereit sind, dafür zu bezahlen. Denn eine Person mit dem Nickname "pantaloons" hat bei einer Online-Auktion erfolgreich immerhin 102.499 Dollar für Putlocker.com geboten.

Man darf und muss sich fragen, wer allen Ernstes so viel Geld für eine Domain mit dubiosem Ruf bezahlt. Gegenüber TorrentFreak erläutert ein Domain-Broker, dass Putlocker.com immer noch verhältnismäßig viele "Besucher" hat: Die Domain ist wertvoll, weil sie eine große Menge an gezieltem Type-In-Traffic erhält. Ein Großteil dieses Verkehrs kommt von Leuten, die fälschlicherweise putlocker.com in ihren Browser eingeben, während sie nach einem der etwa 75 Klone unter anderen TLDs und ccTLDs (Anm.: Top-Level-Domains und länderspezifische Top-Level-Domains) suchen."

Und tatsächlich: Recht schnell, nachdem Putlocker.com verkauft wurde, tauchte dort ein Anzeigen-Feed auf, der auf Nutzerfang geht. Der Clou dabei: Die Werbetexte sehen zwar illegal aus, führen aber letztlich zu legalen Angeboten wie Pluto TV und Amazon Prime Video.

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