Wer heutzutage ein Auto kauft, der muss damit rechnen, dass er zwar das Fahrzeug selbst besitzt, aber nicht alle seine Features. Das ist nun auch bei Mercedes der Fall: Denn der Stuttgarter Autobauer lässt sich künftig für eine höhere Beschleunigung bezahlen, und zwar als Abo.
Abonnements sind heutzutage im Internet weitverbreitet, das betrifft nicht nur Medien, sondern auch Software - Microsoft 365 ist hier nur ein Beispiel unter vielen. Doch das Modell macht Schule, denn auch immer mehr Fahrzeughersteller nutzen die heutzutage alltägliche Konnektivität von Autos, um darüber kostenpflichtige Software-Features zu verteilen.
Beschleunigung gegen Aufpreis
Immer häufiger landen aber auch Hardware-Funktionalitäten von Autos hinter derartigen Paywalls: Denn wie
The Drive entdeckt hat, packt Mercedes nun einen signifikanten Performance-Boost hinter eine Bezahlschranke. Konkret müssen Besitzer der Mercedes-EQ-Modelle EQE und EQS, die mehr Beschleunigung wünschen, jährlich 1200 Dollar bezahlen.
Dafür bekommen sie im dynamischen Fahrmodus einen Leistungsschub von etwa 20 bis 24 Prozent. Dabei wird das Drehmoment erhöht und die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h um 0,8 bis 0,9 Sekunden verkürzt. Änderungen an der Hardware des Fahrzeugs sind hierfür nicht notwendig, es erfolgt also lediglich eine Software-seitige Freischaltung der vollen Leistungskapazität des Autos.
Warm kostet bei BMW Geld
Mercedes ist nicht das erste Unternehmen aus der Automobilbranche, das versucht, auf diese Weise Kunden zur Kasse zu bitten. So wurde im vergangenen Sommer bekannt, dass BMW für die Sitz- und Lenkradheizung eine Monatsgebühr verlangt. Diese ist als monatliches oder auch jährliches Abo buchbar, allerdings ist auch eine dauerhafte Freischaltung möglich.
Neu ist das also nicht, Mercedes geht aber wohl noch ein Stück weiter. Denn bei einer Sitzheizung kann man wohl von einem Komfortfeature sprechen, die Leistung eines Autos werden die meisten aber sicherlich als essenzielle Funktionalität sehen.
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