Die britische Wettbewerbsaufsicht nimmt jetzt Google und Apple als Anbieter der beiden am häufigsten auf mobilen Endgeräten verwendeten Browser wegen möglicher Behinderung des Wettbewerbs ins Visier. Auch den Gaming-Markt will man prüfen.
Wie die Competition and Markets Authority (CMA) gestern mitteilte, startet man ab sofort eine tiefergehende Untersuchung des Geschäftsgebarens von Google und Apple. Die Wettbewerbshüter gehen davon aus, dass Google und Apple den Markt für mobile Browser "im Würgegriff" halten und der Verdacht gerechtfertigt ist, die beiden großen US-Technologiefirmen verschafften sich dadurch einen illegalen Vorteil.
Extreme Dominanz der beiden größten Anbieter von mobilen Betriebssystemen
Die CMA begründet ihr Vorgehen unter anderem damit, dass in Großbritannien im Jahr 2021 rund 97 Prozent der Nutzung von mobilen Webbrowsern mit Chrome und Safari erfolgte. Sowohl Web-Entwickler als auch Anbieter von Cloud-Gaming und andere Browser-Hersteller würden sich über den "Status quo" beschweren, so die Behörde.
Zum Beispiel sei Googles Dominanz ein Problem, während Apple angeblich zu große Einschränkungen im Bereich des Cloud-Gamings festlegt, die unnötige Kosten für Drittfirmen bedeuteten und Innovationen verhindern, erklärte die CMA weiter. Die Wettbewerbshüter wollen jetzt prüfen, ob diese Vorwürfe berechtigt sind.
Sollte sich dies bestätigen, will die Behörde auch Wege aufzeigen, wie sich diese "Probleme" beseitigen lassen. Während Google sich bisher gar nicht zu dem Thema ausließ, verwies Apple darauf, dass man über den App Store Millionen von Entwicklern die Möglichkeit biete, ihre besten Ideen in Produkte umzusetzen, die die Welt verändern und allein in Großbritannien Hunderttausende Jobs unterstützen soll.