Die enormen Investitionen des chinesischen Staates in die Erforschung von Chip-Technologien zahlt sich aus. Die Arbeit in dem Bereich läuft auf Hochtouren, was sich auch an den eingereichten Papers zu einer der wichtigsten Fachkonferenzen zeigt.
Die International Solid-State Circuits Conference (ISSCC) gilt als Indikator für die Intensität, mit der in einzelnen Staaten an Halbleiter-Technologien geforscht wird. In den letzten Jahren war hier stets die USA auf Platz 1 der Einreichungen zu finden. Den zweiten Platz hatte sich hingegen lange Südkorea reserviert. Das hat sich in diesem Jahr aber geändert, wie aus einem Bericht der japanischen Wirtschaftszeitung
Nikkei hervorgeht.
China ist vom dritten Platz nun ganz nach vorn gesprungen. Darin spiegelt sich die Tatsache wider, dass die dortige Regierung zuletzt noch einmal ordentlich in den Bereich investiert hat, nachdem die USA immer mehr Halbleiter-Technologien mit Embargos belegen. Von den 198 insgesamt angenommenen Forschungsarbeiten kamen immerhin 59 aus diesem Land. Die USA konnten noch 42 Papers einbringen, 32 stammten aus Südkorea, nachdem die Menge sich hier in diesem Jahr sogar reduziert hatte.
China marschiert in der Breite
"China hat die Zahl der ausgewählten Forschungsarbeiten in jeder Kategorie erhöht, und die chinesische Regierung hat dabei eine wichtige Rolle gespielt", sagte einer der Teilnehmer und fügte hinzu, Südkorea muss unter anderem einen Durchbruch erzielen, indem es mehr in Maschinen-Lernen, künstliche Intelligenz und so weiter investiert. Fast alle Beiträge aus dem Land würden sich um Speicher und Bildsensoren drehen, in der Breite ist man hingegen nicht gut aufgestellt.
Die ISSCC gibt es bereits seit dem Jahr 1954. Es ist die größte und renommierteste internationale Konferenz in diesem Bereich. Mehr als 3.000 Forscher aus über 30 Ländern haben sich bereits für die kommende Veranstaltung angemeldet, um sich über die neuesten Technologien auf diesem Gebiet auszutauschen. Diese wird am 19. Februar in San Francisco stattfinden.