Wer die Google-DMCA-Charts anführt? Pornhub-Mutter MindGeek

Witold Pryjda, 21.11.2022 12:42 Uhr
Urheberrechts-Takedowns gemäß Digital Millennium Copyright Act (DMCA) sind und bleiben das wichtigste Werkzeug, um gegen illegale Internet-Inhalte vorzugehen. Doch die Rangliste führen nicht etwa Hollywood oder Plattenfirmen an, sondern die Pornoindustrie. DMCA-Strikes und -Takedowns gehören längst zum Alltag der Urheberrechtsbesitzer und auch wenn hier so manches schiefläuft, so ist das eben das wichtigste Werkzeug, um entsprechende Ansprüche durchzusetzen. In der Regel wird DMCA mit Inhalten wie Serien, Filmen, Musik oder auch Software gleichgesetzt, doch die Realität ist eine etwas andere. Denn wie TorrentFreak berichtet, führt die Pornoindustrie die Rangliste an, und zwar eindeutig.

Konkret geht es hier um das Unternehmen namens MindGeek sowie die Tochtergesellschaft MG Premium. Denn zu diesen Giganten der Erwachsenenunterhaltung gehören nicht nur Webseiten wie Pornhub, YouPorn, Redtube, sondern auch Inhalte-Produktionsunternehmen wie Brazzers.

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Auf den Webseiten selbst hat man zwar viele Nutzer-generierte Inhalte im Angebot, vieles stammt aber auch aus der hauseigenen professionellen Produktion. Und diese Videos sind oftmals auch auf eigenen Webseiten und per Premiumzugänge zu bekommen, natürlich gegen Bezahlung. Und diese Videos werden eben auch gerne illegal ausgetauscht als Downloads sowie auch als Streams.

Mehr als halbe Milliarde Abmahnungen

MG Premium gehört auch zu den fleißigsten Abmahnern des Internets, in Sachen DMCA führt man die Rangliste auch an. Denn laut dem Transparenz-Report von Google waren MindGeek und Tochterunternehmen seit Anfang des Jahres für 121 Millionen DMCA-Takedown-Anfragen verantwortlich.

Seit das Porno-Imperium begonnen hat, DMCA-Abmahnungen zu verschicken, hat man weit mehr als eine halbe Milliarde solcher Anfragen eingereicht, nämlich mehr als 561 Millionen. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was die Nummer 2 in Sachen DMCA - der Anime-Publisher Viz Media - verschickt hat.

DMCA bedeutet allerdings nicht, dass diese Ergebnisse aus der Google-Suche automatisch entfernt werden. Denn aufgrund von Duplikaten und nicht indizierten Links sowie auch Links, die keinen Verstoß darstellen, werden tatsächlich nur etwa 60 Prozent aller DMCA-Anfragen auch berücksichtigt.

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