Im Rahmen der Klage gegen Google behauptet Epic, Beweise zu haben, dass Google die Konkurrenz bezahlt, damit sie davon absehen, eigene App Stores zu öffnen. Über die Jahre sollen dabei millionenschwere Beträge gezahlt worden sein - das wäre natürlich ein Riesenskandal.
Das meldet die Nachrichtenagentur Reuters. Google soll dem Bericht zufolge Activision Blizzard rund 360 Millionen Dollar gezahlt haben, um zu verhindern, dass der angeschlagene Publisher direkt mit dem Google Play Store konkurriert.
Der Deal war eine von mindestens 24 ähnlichen Vereinbarungen, die der Suchmaschinenriese im Rahmen seiner "Project Hug"-Initiative unterzeichnete, wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, die der Nachrichtenagentur vorliegen.
Die finanziellen Details von "Project Hug" - später auch bekannt als das "Apps and Games Velocity Program" - stehen im Mittelpunkt des laufenden Kartellverfahrens zwischen Epic Games und Google.
Neue Details kommen jetzt ans Licht
Im Jahr 2021 behauptete Epic, Google habe Millionen von Dollar für Anreize ausgegeben, um große App-Entwickler im Play Store zu halten. Diese Woche wurde eine neue, ungekürzte Version der Klage von Epic veröffentlicht, die bisher unbekannte Details über den Umfang dieser Initiative enthält. Den Gerichtsdokumenten zufolge hat Google auch Verträge mit Nintendo, Ubisoft und Riot Games abgeschlossen. Im Fall von Riot zahlte Google demnach etwa 30 Millionen Dollar, um das League of Legends-Studio daran zu hindern, seine eigenen "internen 'App Store'-Bemühungen voranzutreiben, so Epic.
In der Klage wird zudem behauptet, Google habe gewusst, dass der Vertrag mit Activision den Publisher dazu veranlassen würde, seine Pläne für einen konkurrierenden App-Store aufzugeben" - eine Behauptung, die Activision bestreitet. "Google hat uns nie gefragt, unter Druck gesetzt oder uns gezwungen, nicht mit Google Play zu konkurrieren", so ein Sprecher von Activision gegenüber Reuters. "Die Behauptungen von Epic sind Unsinn." Google warf Epic vor, die Intention des Apps and Games Velocity Programs gewollt "falsch" darzustellen.
"Programme wie Project Hug bieten Entwicklern Anreize, Google Play-Nutzern Vorteile und frühzeitigen Zugang, wenn sie neue oder aktualisierte Inhalte veröffentlichen; es hindert Entwickler nicht daran, konkurrierende App-Stores zu erstellen, wie Epic fälschlicherweise behauptet", so ein Google-Sprecher.
"Tatsächlich ist das Programm ein Beweis dafür, dass Google Play in einem fairen Wettbewerb mit zahlreichen Konkurrenten für Entwickler steht, die eine Reihe von Möglichkeiten haben, ihre Apps und digitalen Inhalte zu vertreiben."