Qualcomm hatte es angedeutet, während Samsung selbst weiter schweigt. Benchmarks bestätigen jetzt, dass Samsung bei seiner nächsten Generation von High-End-Smartphones auch in Europa auf einen Snapdragon-SoC setzen will.
Wer in der Datenbank von Geekbench nach der Modellnummer des Galaxy S23 Ultra sucht, bekommt mittlerweile nicht mehr nur die US-Version mit dem Zusatz "U" an der Modellnummer SM-S918 angezeigt, sondern seit Kurzem auch ein europäisches Modell mit dem Zusatz "B".
Enthusiasten warten seit Jahren auf Qualcomm-Chip im Galaxy S
Dies allein wäre noch keine große Überraschung, schließlich arbeitet Samsung unter Hochdruck auf den Anfang Februar 2023 erwarteten Launch hin. Schaut man allerdings genauer hin, gibt es gute Nachrichten für Samsung-Fans, die sich auf das Galaxy S23 und seine teureren Schwestermodelle freuen.
Geekbench listet nämlich in den Informationen zu dem getesteten Gerät nicht etwa wie beim Galaxy S22 und seinen Vorgängern einen Samsung Exynos-SoC als Plattform für die europäische Ausgabe des Galaxy S23 Ultra, sondern den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2. Konkret ist dies an der Motherboard-ID mit dem Codenamen "Kalama" erkennbar.
Qualcomm kündigte den Schritt bereits an
Für die Galaxy-Fans in Europa bedeutet dies, dass Samsung tatsächlich, wie von Qualcomm jüngst während der Bekanntgabe seiner Geschäftszahlen schon angekündigt wurde, voll auf den US-Chipkonzern als Zulieferer für die Prozessoren seiner meistverkauften Serie von High-End-Smartphones setzt. Bis zuletzt kamen hierzulande, anders als in den meisten anderen Teilen der Welt, in der Galaxy-S-Serie immer Exynos-Chips zum Einsatz.
Zwar konnten die Chips wie der Exynos 2200 im Galaxy S22 im Hinblick auf CPU-Leistung durchaus mit den Qualcomm-Chips der US-Modelle mithalten, doch gab es immer wieder Kritik wegen einer nicht ganz wettbewerbsfähigen Energieeffizienz und zu starker Hitzeentwicklung.
Der Snapdragon 8 Gen 2 dürfte hingegen mit einer deutlichen Steigerung der CPU-Power dank neuer Cluster-Struktur und einer zumindest laut Qualcomm deutlich gesteigerten Effizienz auch in Europa im Galaxy S23 für eine ordentliche Performance sorgen.
Samsung könnte besonders schnelle CPU-Variante bekommen
Unterdessen wird sogar damit gerechnet, dass Samsung für den Verzicht auf seine eigenen SoCs in der neuesten Generation der Galaxy S-Serie eine exklusive Gegenleistung erhält. So gibt Geekbench den Maximaltakt des Snapdragon 8 Gen 2 im S23 Ultra mit 3,36 Gigahertz an, was einer leichten Steigerung gegenüber der heute Nacht zum Launch-Event des Snapdragon 8 Gen 2 bekannt gegebenen maximalen Taktrate von 3,2 GHz entspricht.
Ein Beleg für diese "Extrawurst" ist auch, dass die Benchmark-Datenbank auch ein neues Gerät der chinesischen Marke Vivo mit dem Snapdragon 8 Gen 2 listet, bei der der Prime-Core ebenfalls "nur" maximal 3,2 Gigahertz erreicht. Noch ist aber nicht bestätigt, dass Samsung hier bevorzugt wird, zumal es sich auch um Prototypen mit höherer Taktung handeln könnte.
Die Vorstellung der Smartphones der Galaxy S23-Reihe wird in der ersten Februar-Woche erwartet.