
Wie die Ministerin gegenüber der Boulevardzeitung Bild am Sonntag erklärte, diene dies dem Zweck, umfangreichere Geldflüsse für die Behörden nachvollziehbar zu machen. Das soll insbesondere das Risiko reduzieren, dass Vermögenswerte von Kriminellen verschleiert werden. Dies ist damit also vor allem eine Strategie, die Finanzen der organisierten Kriminalität anzugreifen.
Bei verschiedenen Delikten sind immer wieder große Mengen Bargeld im Spiel. Hauptsächlich die Drogenkriminalität spielt hier natürlich eine herausragende Rolle, aber auch in anderen Bereichen kommen schnell große Summen zusammen. Durch den Barkauf von Immobilien, Autos oder anderen wertvollen Objekten wird dann der erste Schritt eingeleitet, um diese Gelder zu legalisieren.
Ablehnung ist vorhanden
Der Vorstoß Faesers dürfte in verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen für Missfallen sorgen. Einerseits sind da jene, die darin sicher direkt einen ersten Schritt zur Abschaffung des Bargelds sehen. Dahinter steckt die Verschwörungstheorie, nach der der Staat nur noch digitale Transaktionen zulassen will, um die Bürger einer vollständigen Überwachung zu unterwerfen. Deutlich gegen die Obergrenze von Bar-Transaktionen sprechen sich aber auch Vertreter der Unionsparteien aus - was hier der Antrieb ist, bleibt allerdings etwas der Fantasie überlassen. Man erfährt bestenfalls Gründe, warum man einen solchen Schritt nicht als wirksames Mittel gegen kriminelle Strukturen ansieht.Eine komplett neue Idee ist die Begrenzung von Barzahlungen allerdings nicht. In den meisten europäischen Ländern gibt es längst entsprechende Einschränkungen. In Italien dürfen Beträge ab 3.000 Euro beispielsweise nur noch als digitale Transaktion durchgeführt werden. In Frankreich sind es teilweise nur 1.000 Euro.