Seit einigen Wochen ist bekannt, dass der US-Medienkonzern Comcast erwägt oder sogar plant, Sky Deutschland zu verkaufen. Der Abo-Sender, der sein deutsches Hauptquartier in der Nähe von München hat, wird es aber nicht leicht haben, einen Interessenten zu finden.
Sky Deutschland gehörte - wie auch die britische Mutter Sky Limited - ursprünglich bzw. viele Jahre lang Rupert Murdochs News Corporation. Vor vier Jahren wurde der Medienkonzern aber an den US-amerikanischen Kabelriesen Comcast verkauft. Doch offenbar ist der Medienkonzern nicht ganz glücklich damit, denn Comcast lotet seit Ende Oktober aus, ob man nicht einen Käufer für Sky Deutschland findet. Hintergrund sind hier unter anderem zuletzt gefallene Umsätze.
Comcast hat Medienberichten zufolge die Investmentbank PJT Partners beauftragt, potenzielle Partner für dieses Geschäft zu finden. Man hat offenbar auch schon erste Gespräche geführt und ist u. a. an das Telekommunikationsunternehmen 1&1 herangetreten. Laut Reuters sind aber auch heimische Medienunternehmen von Comcast kontaktiert worden. Der Wert von Sky Deutschland dürfte geschätzt bei etwa einer Milliarde Euro liegen.
Wohl nur mäßiges Interesse bei ProSiebenSat.1
Die Nachrichtenagentur Reuters hat vergangene Woche berichtet, dass man auch an ProSiebenSat.1 herangetreten sei. Allerdings schreibt die Börsen-Zeitung mittlerweile unter Berufung auf Insider, dass man dort nicht gerade alles liegen und stehen gelassen hat, um sich eine Sky Deutschland-Übernahme genauer anzusehen.
Laut Börsen-Zeitung habe ProSiebenSat.1 wenig bis kein Interesse an dem Geschäft, wie es heißt, sieht man keine oder kaum Synergien zwischen dem frei empfangbaren Privatfernsehen und dem Abo-Sender. Auch die RTL Group ist als potenzieller Käufer genannt worden und soll auch wie die anderen eine kurze Präsentation erhalten haben - hier wird aber noch mehr bezweifelt, dass ein Geschäft zustande kommt.