Apple-Kunden müssen sich ab sofort auf längere Wartezeiten einstellen, wenn sie eines der neuen iPhone-14-Modelle kaufen wollen. Der Konzern warnte unter Verweis auf Probleme im größten iPhone-Werk in China vor Verzögerungen bei den Pro-Varianten.
Wie Apple heute Morgen deutscher Zeit in einer offiziellen Mitteilung erklärte, erwartet man aktuell geringere Lieferzahlen für das iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max. Die Produktion bleibt hinter der Planung zurück, wodurch die Kunden länger auf ihre Geräte warten müssen, hieß es weiter.
Produktion im größten Werk stockt
Apple zufolge gibt es derzeit Probleme mit der Produktion in einem Werk in der Stadt Zhengzhou in der Provinz Henan. An dem Standort würden zwar derzeit weiter iPhones gebaut, doch sei die Kapazität erheblich reduziert. Das Werk ist Apples wichtigster Standort für die Fertigung seiner heiß begehrten Smartphones und wird vom taiwanesischen Auftragshersteller Hon Hai Precision Industry betrieben - gemeinhin besser bekannt als Foxconn.
Das Foxconn-Werk ist derzeit weiterhin von einem Coronavirus-Ausbruch betroffen, auf den die Behörden und das Unternehmen mit einer Vielzahl von Maßnahmen reagiert haben. Auch in der Region um das Werk gilt ein sogenannter Lockdown, bei dem das öffentliche Leben weitestgehend zum Erliegen kommt. Bei Foxconn in Zhengzhou sind die Folgen allerdings dramatischer.
So geriet das Werk zuletzt in die Schlagzeilen, weil sich zahlreiche Mitarbeiter zu Fuß auf den Weg in ihre Heimatorte begeben hatten. Weil sie die stark verschlechterten Zustände auf dem Gelände der Fabrik, das sie eigentlich während der Maßnahmen zur Bekämpfung von Covid-19 nicht verlassen durften, nicht mehr aushielten, überstiegen diverse Mitarbeiter die Umzäunung des Standorts.
Mittlerweile hat Foxconn reagiert und unter anderem begonnen, die Löhne mancher Mitarbeiter stark zu erhöhen. Außerdem sollen die Mitarbeiter auf Wunsch das Werksgelände verlassen und mit Unterstützung des Unternehmens in ihre Heimatorte reisen können. Offensichtlich haben diese Schritte noch nicht zu einer Entspannung der Lage geführt, sodass Apple nun mit reduzierten Stückzahlen leben muss.
Das Foxconn-Werk in Zhengzhou soll normalerweise bis zu 80 bzw. 85 Prozent aller weltweit verkauften Modelle der iPhone 14- bzw. iPhone 14 Pro-Serien herstellen. Um derart riesige Stückzahlen zu liefern, hat Foxconn an dem Standort bis zu 300.000 Mitarbeiter im Einsatz. Für Apple kommen die Produktionsausfälle im größten Smartphone-Werk der Welt angesichts des anlaufenden Weihnachtsgeschäfts zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt.