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So nah an der Erde wie nie zuvor: Ruhendes schwarzes Loch entdeckt

Astronomen haben das der Erde am nächsten gelegene schwar­ze Loch entdeckt. Der Name der Neuentdeckung lautet Gaia BH1. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes ru­hen­des schwar­zes Loch mit der zehnfachen Masse unserer Sonne.
Alain r (CC BY-SA 2.5)
06.11.2022  07:55 Uhr
Das meldet das Online-Magazin Spectrum News und verweist dabei auf die Erkenntnisse der Forscher des Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics. Das schwarze Loch ist das bisher Nächste zur Erde, das bisher gefunden wurde. Es befindet sich "nur" in etwa 1600 Lichtjahren Entfernung im Sternbild Ophiuchus. Damit ist es dreimal näher an der Erde als der bisherige Rekordhalter, ein sogenannter Röntgendoppelgänger im Sternbild Monoceros.


Aufgedeckt durch den Begleiter-Stern

Die Entdeckung wurde durch die Beobachtungen der Bewegung des Begleiters des schwarzen Lochs möglich. Bei dem Begleiter handelt es sich um einen sonnenähnlichen Stern, der das schwarze Loch in etwa demselben Abstand umkreist wie die Erde die Sonne.

Schwarze Löcher sind die extremsten Objekte im Universum. Supermassive Versionen dieser unvorstellbar dichten Objekte befinden sich wahrscheinlich in den Zentren aller großen Galaxien. "Während es viele angebliche Entdeckungen solcher Systeme gab, wurden fast alle diese Entdeckungen später widerlegt. Dies ist der erste eindeutige Nachweis eines sonnenähnlichen Sterns in einer weiten Umlaufbahn um ein stellar-massiges schwarzes Loch in unserer Galaxie", erklärte Kareem El-Badry, Astrophysiker am Harvard-Smithsonian Center.

"Ich habe in den letzten vier Jahren mit einer Vielzahl von Datensätzen und Methoden nach ruhenden Schwarzen Löchern gesucht", so El-Badry. "Meine früheren Versuche - und die anderer - haben eine ganze Reihe von binären Systemen zutage gefördert, die sich als Schwarze Löcher tarnen, aber dies ist das erste Mal, dass die Suche Früchte trägt."

Das Team identifizierte das System ursprünglich durch die Analyse von Daten der Raumsonde Gaia der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Gaia zeichnete die winzigen Unregelmäßigkeiten in der Bewegung des Sterns auf, die durch die Schwerkraft eines unsichtbaren massiven Objekts verursacht werden.

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