Echo Dot 5 im Test: So gut ist Amazons neuer Alexa-Lautsprecher

Stefan Trunzik, 07.11.2022 09:05 Uhr 3 Kommentare
Mit dem Echo Dot (2022) stellt Amazon seine mittlerweile fünfte Generation des kompakten Alexa-Lautsprechers vor. Dabei verspricht man uns mehr Bass, neue Sensoren und ein verbessertes Display. Im Test fühlen wir dem Modell mit Uhr und der Kids-Version auf den Zahn.

Bekanntes Design, jetzt aber mit mehr "Bumms"

Zwei Jahre nach der Einführung des markanten sphärischen Designs bleibt Amazon auch in Zukunft seinem kugelrunden WLAN-Speaker treu. Optisch hat sich mit der fünften Generation kaum etwas getan, dafür will man unter der Haube nachgelegt haben. Ein neuer, nach vorn gerichteter 44-Millimeter-Lautsprecher soll Stimmen noch klarer darstellen und die Bass-Intensität im Vergleich zum Vorgänger verstärken.

Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)

Tatsächlich kann der Echo Dot 5 in Anbetracht seiner Größe klanglich überzeugen und dank der verbesserten Breitbandtreiber mittlerweile auch größere Räume oder im Stereo-Paar sogar den Garten beschallen. Der neue Lautsprecher wirkt gegenüber seinem Vorgänger voluminöser und lebhafter, schickt diesen aber nicht gleich auf die Ersatzbank. In der Küche, im Bad oder auf dem Schreibtisch macht auch der alte Echo Dot 4 weiterhin eine gute Figur.

Die neue Generation hingegen schließt zum Apple HomePod Mini auf, mit dem man klanglich nun fast auf Augenhöhe konkurriert. Je nach Musikgenre empfehlen wir allerdings, den Bass leicht zu reduzieren, zum Beispiel mit dem Befehl "Alexa, weniger Bass". Alternativ hilft der Equalizer in der Alexa-App.

Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)


Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)

Natürlich trifft der Echo Dot 5 auch auf Kritik. Erste Käufer beschweren sich unter anderem über eine zu hohe Minimallautstärke. Am nun fehlenden 3,5-mm-Klinkenanschluss scheint sich hingegen kaum jemand zu stören, auch wir nicht. Ein USB-C-Stromanschluss hätte allerdings nicht geschadet.

Echo Dot mit Uhr: Neues Display und Schlummer-Schläge

Neben der hörbaren Verbesserung zeigt die fünfte Generation des Amazon Echo Dot nur eine wirkliche optische Neuerung - und zwar beim Display. Das schlicht als "Echo Dot mit Uhr" geführte Modell verfügt jetzt über eine verbesserte 5x21 LED-Anzeige, die in der Lage ist Uhrzeit, Wecker, Songtitel, Künstlernamen, Wettervorhersagen oder auch die Ergebnisse einfacher mathematischer Gleichungen als durchlaufenden Schriftzug anzuzeigen.

So schön und umfangreich das auch klingen mag, abseits der Uhrzeit konnten wir keinen großen Mehrwert der neuen Display-Funktionen feststellen. Zu schnell laufen die Informationen durch den kleinen LED-Bereich, die Weckanzeige hat das 24-Stunden-Format noch nicht gelernt und aufgrund der neuen Schriftart können bei Entfernung Zahlen nicht immer richtig erkannt werden. Eine Neun sieht hier fast wie eine Vier aus.

Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)


Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)

Probleme mit dem Display konnten wir auch in der Nacht feststellen. Zwar dunkelt die Uhr des Echo Dot 5 dank adaptiver Helligkeit ab, allerdings ist selbst die geringste Stufe noch immer zu hell. So beleuchtet der kleine Lautsprecher auf dem Nachttisch ungewollt einen Teil des Raumes. Unsere Lösung: "Alexa, Uhr ausschalten", um das Display zu deaktivieren. Per Smart-Home-Routine lassen wir die LED-Anzeige dann in der Nacht wieder aufleuchten.

Den Wecker beeinflusst diese Methode übrigens nicht. Er klingelt auch bei deaktiviertem Display. Selbst wenn das WLAN in der Nacht ausfallen sollte, meldet er sich am Morgen zu Wort. Eine Internetverbindung wird lediglich beim Einrichten des Alarms benötigt, nicht aber beim Auslösen. Außer man möchte sich per Musik-Streaming oder Internet-Radio wecken lassen.

Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)

Der neue Beschleunigungssensor des Echo Dot 5 bringt eine Schlummer-Funktion mit. Tippt man den Lautsprecher an oder gibt ihm am Morgen einen wohlverdienten Klapps, startet ein neunminütiger Snooze-Timer. Der Sensor kann darüber hinaus verwendet werden, um Musik oder Anrufe bei Berührung zu pausieren bzw. zu beenden. Letzteres ist vor allem dann praktisch, wenn der Echo auf dem Schreibtisch platziert wird und man statt Alexa zu fragen, einfach selbst "Hand anlegen" kann.

Smart Home: Praktischer Temperatur-Sensor für Heizung, Klima & Lüfter

Mit einem Temperatursensor und dem neuen AZ2 Neural Edge-Prozessor will sich der Echo Dot 5 auch im Smart Home von seinem Vorgänger abheben. Bei entsprechender Kompatibilität über die Alexa-App können Heizungen, Lüfter oder Klimaanlagen nun die Standorttemperatur des Lautsprechers als Trigger verwenden, um im Winter zu heizen oder im Sommer zu kühlen. Wir hingegen nutzen den Sensor vorrangig für Fragen wie: "Alexa, wie warm ist es im Wohnzimmer."

Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)
Die Anzeige für die Temperatur ...


Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)
... versteckt in den Einstellungen

Der neue Prozessor soll hingegen dafür sorgen, dass die Sprachassistentin Befehle und Fragen schneller durchführen und beantworten kann und dass vor allem mehr Interaktionen auf dem Echo Dot 5 selbst anstatt in der Cloud verarbeitet werden. Rein subjektiv gesehen hält sich die Verbesserung in Grenzen. Im Test gönnt sich Alexa noch immer einige Denkpausen und ohne Internet funktioniert weiterhin gar nichts. Allgemein sind wir allerdings mehr als zufrieden mit Alexas bewährten Smart-Home-Skills.

Echo Dot Kids: Drachen und Eulen für das Kinderzimmer

Der Echo Dot Kids bringt Farbe ins Kinderzimmer, entweder als Drache oder Eule. Technisch unterscheidet sich die neue Version nicht von den anderen Modellen der fünften Generation, dafür steht der kostenpflichtige Service Amazon Kids+ im Mittelpunkt. Von langweiligen Smart-Home-Routinen wollen Kinder meist nur wenig wissen, stattdessen bietet man Lieder aus dem Kindergarten, kuratierte Audible-Hörbücher und -Hörspiele sowie den werbefreien und altersgerechten Radiosender Teddy an.

Amazon Echo Dot Kids

Bibi und Tina, Benjamin Blümchen, Was ist Was, Meine Freundin Conni und viele mehr sorgen ein Jahr kostenlos für Gutenachtgeschichten, den morgendlichen Weckruf und Co., danach werden für den Dienst fünf Euro pro Monat fällig. Weiterhin bietet Amazon kinderfreundliche Alexa-Antworten, sei es bei Witzen, Informationen, Wettervorhersagen oder bei der Hilfe mit den Hausaufgaben. Die Nutzungszeiten, Routinen und Inhalte werden dabei von den Eltern bestimmt, um den Echo Dot 5 für die Kleinen zu optimieren.

Allerdings sollten Erwachsene ihr Handy nicht unbeaufsichtigt lassen. Denn obwohl der Echo Dot Kids unter anderem Songs mit anstößigen Wörtern beim Abspielen via Alexa herausfiltert, kann das Streaming via Spotify Connect oder Amazon Music von einem Handy ganz ohne Filter erfolgen. Dass hier noch keine Zwei-Wege-Sperre für sogenannte "Explicit"-Inhalte integriert wurde, ist unverständlich oder technisch eventuell nicht möglich.

Amazon Echo Dot Kids

Übrigens: Der Echo Dot Kids ist nicht nur für Kinder geeignet. Er kann zudem als ganz normaler WLAN-Lautsprecher konfiguriert werden, für alle, die sich mit dem niedlichen Look angefreundet haben. Andersherum können auch klassische Echos mit Amazon Kids verknüpft und im Kinderzimmer positioniert werden. Allerdings gewährt Amazon nur auf die Kids-Version eine zweijährige "Sorglos-Garantie", in der das Gerät kostenlos ersetzt wird, sollte der "Klaps" auf den Wecker einmal zu heftig sein.

Unser Fazit zum Echo Dot 5 mit Uhr und der Kids-Edition

Egal ob ohne oder mit Uhr oder in einer niedlichen Version speziell für Kinder, der Echo Dot 5 konnte uns im Test überzeugen. Klanglich endlich auf dem guten Niveau eines Apple HomePod Mini angekommen, bieten Neuerungen wie der Temperatur- und Beschleunigungssensor den notwendigen Feinschliff, um den kompakten Amazon-Lautsprecher nahezu bedenkenlos jedem zu empfehlen, der sein Smart-Home rund um das Alexa-Ökosystem aufbaut.

Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)


Amazon Echo Dot (5. Generation, 2022)

An einigen Ecken muss Amazon Hand anlegen, allerdings können die meisten Probleme - und hier meckern wir auf hohem Niveau - theoretisch per Software-Update behoben werden. Im Speziellen die zu hohe Minimalhelligkeit der Uhr, das 12-Stunden-Format des Weckers, eine Feinjustierung des Basses oder aber die Möglichkeiten der LED-Anzeige. Zudem sehen wir in den wenigen Mängeln keinen echten Dealbreaker.

Was am Ende fehlt, ist der passende Preis. Für 59,99 Euro (Echo Dot 5) respektive 69,99 Euro (mit Uhr bzw. Kids-Modell) ist die unverbindliche Preisempfehlung wie üblich hoch angesetzt. Wer Amazon kennt, der weiß aber, dass selbst die neuen Alexa-Lautsprecher in den nächsten Wochen und Monaten günstiger verkauft werden. Regelmäßig sind die Ama­zon-Geräte Teil von Deals und Sales. Zuletzt gab es den Echo Dot 4 bereits für unter 25 Euro.

Ist man allerdings genau jetzt auf der Suche nach einem neuen, kompakten WLAN-Lautsprecher, möchte nicht auf ältere Modelle zurückgreifen und die Kosten spielen nur eine untergeordnete Rolle, dann wird man mit dem neuen Echo Dot 5 sehr zufrieden sein.
Echo Dot (5. Generation)
Preis: 39,99 €
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