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GitHub Copilot:
Entwickler reichen Sammelklage gegen Microsoft ein

Der GitHub Copilot soll Entwicklern Alltagsaufgaben erleichtern, indem Code mithilfe einer KI vervollständigt wird. In einigen Fällen hat das Programm allerdings urheberrechtlich geschützten Code kopiert. Hierfür muss sich Microsoft womöglich bald vor Gericht verantworten.
05.11.2022  10:21 Uhr
Um gegen mögliche Urheberrechtsverstöße vorzugehen, haben der Anwalt Joseph Saveri sowie der Anwalt und Open-Source-Entwickler Matthew Butterick eine Sammelklage gegen Microsoft, GitHub, OpenAI und weitere Konzerne eingereicht. Das KI-Tool Copilot basiert auf einem Modell von OpenAI und soll mit Milliarden Codezeilen aus dem Internet trainiert worden sein. Die hierfür verwendeten, quelloffenen Codes waren allerdings nicht unbedingt für diesen Zweck freigegeben. Mitte Oktober hatte beispielsweise Tim Davis festgestellt, dass Copilot geschützten Code für die Transposition einer Sparse-Matrix ausgegeben hat.

Sammelklage steht Entwicklern offen

Da es sich um eine in den Vereinigten Staaten zulässige Sammelklage handelt, haben auch weitere betroffene Entwickler die Möglichkeit, an dem Verfahren teilzunehmen. In der eingereichten Klageschrift wird GitHub Copilot vorgeworfen, Code aus Quake III genutzt zu haben. Dass die Software unter der GPLv2-Lizenz steht, wurde nach dem Kopieren der Inhalte nicht angegeben. Grundsätzlich darf urheberrechtlich geschützter Quellcode nur unter in der Lizenz angegebenen Bedingungen übernommen werden. Ferner ist es rechtswidrig, Metadaten zu den Autoren zu entfernen.

In Zusammenhang mit dem GitHub Copilot könnte sich zukünftig die Frage klären, ob sich durch den Einsatz eines KI-Tools produzierter Code überhaupt urheberrechtlich schützen lässt. Aktuell macht es einen Unterschied, ob eine Software selbst geschrieben oder von einem anderen Programm erzeugt wurde. Daher dürften sich in den kommenden Jahren noch einige Juristen mit dem Thema auseinandersetzen.
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