Smart-TVs sind heutzutage Standard, selbst wenn man sucht, bekommt man wohl keinen "dummen" Fernseher mehr. Die Features wie Apps von Streaming-Diensten werden auch gerne genutzt, doch das bedeutet nicht, dass die Anwender ihre Smart-TV-Oberfläche je anpassen.
Individualisierung ist heutzutage alles: Wir passen unseren Desktop an, den Homescreen des Smartphones und Tablets, das Erscheinungsbild des Browsers und noch vieles mehr. Doch eine Benutzeroberfläche bleibt vielfach unangetastet, nämlich jene des Smart-TVs. Zu diesem Fazit kommt jedenfalls die "Studie Video Trends 2022" der deutschen Landesmedienanstalten.
Mühsame Anpassung
Laut der Studie (PDF) sehen rund ein Drittel der Smart-TV-Nutzer dessen Benutzeroberfläche als Erstes, wenn sie den Fernseher einschalten (im Gegensatz zum Live-Fernsehen und ähnlichem). Doch bei 59,3 Prozent der Nutzer sieht dieser Homescreen so aus wie am ersten Tag. Demnach nehmen sechs von zehn Personen keine Anpassungen an der Benutzeroberfläche vor. Gründe dafür sind, dass das den Besitzern zu kompliziert oder zu aufwendig ist.
Die entsprechenden Fernseher sind zweifellos bedeutend: Denn laut der Studie stellen Connected TVs die meistgenutzten Geräte für Internet-Videos, erst danach kommt das Smartphone. Wenn es um grundsätzliche Bildschirm-Inhalte geht, dann ist der TV noch bedeutender. Das ist sicherlich keine Überraschung. Mit 57,9 Prozent liegt er weit vor dem Smartphone (13,7 Prozent) und dem Laptop (8,3 Prozent).
Der beliebteste kostenpflichtige Streaming-Dienst ist laut den Medienanstalten Netflix (40,5 Prozent). Dahinter kommen Amazon Prime Video (37,4 Prozent), Disney+ (18,3 Prozent), Magenta TV (10,5 Prozent) und Dazn (8,2 Prozent). Populärer ist nur YouTube, das großteils werbefinanzierte Google-Portal wird von 62,3 Prozent der Anwender regelmäßig genutzt.
Erwartungsgemäß unterschiedlich ist auch der Anteil der Nutzer, die lineares TV nutzen. Oder besser gesagt: Je jünger die Befragten, desto seltener wird klassisches Fernsehen eingeschaltet. Bei den 14- bis 19-Jährigen sehen rund 70,8 Prozent Video-on-Demand-Inhalte und nur 14 Prozent schalten lineares TV ein. In der Altersgruppe 20-29 liegen diese Werte bereits bei 58,4 und 20,5 Prozent, bei älteren Anwendern dreht sich das entsprechend um.