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TSMC unter Druck:
Profitiert Intel von Verzögerungen bei 3nm-Chips?

Der weltweit größte Chip-Vertragsfertiger und Zulieferer für Apple, TSMC, hat offenbar die Massenfertigung der ersten Prozessoren und anderen Chips mit einer Strukturbreite von drei Nanometern verschoben. Dadurch könnten Samsung und vor allem Intel profitieren.
19.10.2022  14:32 Uhr
Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) erklärte im Zuge der Bekanntgabe ihrer jüngsten Geschäftszahlen laut dem Finanzportal Seeking Alpha, dass das Unternehmen erst im vierten Quartal 2022 mit der Fertigung von 3-Nanometer-Chips beginnen will. Zuvor war von einem etwas früheren Start die Rede. TSMC begründete die Entscheidung, die spätere Fertigung der neuesten Chipgeneration angeblich damit, dass man derzeit noch Schwierigkeiten hat, die für die Produktion benötigten Anlagen in ausreichenden Stückzahlen zu beschaffen. Dadurch sei die Nachfrage für 3nm-Chips vorerst größer als die anfangs verfügbaren Kapazitäten.


3nm-Massenfertigung im großen Maßstab erst ab 2024?

Der taiwanische Chipfertiger will die Kapazitäten im Laufe des Jahres 2023 auf ein zunächst eher durchschnittliches Niveau steigern, wobei Apple nach Meinung von Analysten wohl der einzige Großkunde für die neuen 3nm-Chips sein wird. Diese werden vermutlich in diversen Apple-Produkten zum Einsatz kommen, wobei zunächst vor allem das iPhone mit seinen riesigen Stückzahlen als Kandidat für deren Nutzung infrage kommt.

Wirklich große Stückzahlen von 3-Nanometer-Chips wird TSMC offenbar erst ab dem Jahr 2024 fertigen, sodass in der Zeit davor einiger Spielraum für Samsung und Intel entsteht, mit ihren Konkurrenz-Produkten andere Kunden zu gewinnen. Samsung baut zwar schon jetzt 3nm-Chips, fertigt diese aber bisher nur in einem geringen Maßstab und nicht in der Massenproduktion.

Intel könnte unterdessen die Fertigung in seiner sogenannten 20A-Node aufnehmen, deren Strukturbreiten den 3nm-Nodes von TSMC ähneln. Der US-Konzern will die neuen Chips ab der ersten Jahreshälfte 2024 in großen Stückzahlen bauen und könnte sich somit wieder eine Vormachtstellung im Hinblick auf Chipfertigung mit modernsten Technologien verschaffen.

Allerdings bleibt erst einmal abzuwarten, ob sich der ambitionierte Zeitplan der Amerikaner nicht ebenfalls verschiebt, auch weil die Nachfrage infolge der aktuell schwierigen weltweiten Lage geringer sein könnte als gedacht.

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