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Instagram wirft Pornhub raus - dort fühlt man sich diskriminiert

Anfang September hat das zu Meta gehörende Instagram das Konto des Erotik- und Pornografie-Anbieters Pornhub gesperrt. Bisher war das allerdings "nur" temporär. Doch nun hat Instagram das umstrittene Konto dauerhaft verbannt - wegen Verstößen gegen Community-Richtlinien.
29.09.2022  15:28 Uhr
Das jedenfalls führt Instagram als Grund für die endgültige Entfernung des Pornhub-Kontos an. Allerdings handelt es sich dabei eher um eine politische Entscheidung der Facebook- und Instagram-Mutter Meta, denn einen klar nachvollziehbaren Grund oder Verstoß gibt es aktuell nicht. Es ist natürlich auch auffällig, dass zunächst eine temporäre Sperre erfolgt ist und diese dann in eine dauerhafte verwandelt wurde. Pornhub nannte die Entscheidung in einem offenen Brief an vier Meta-Führungskräfte, darunter Meta-CEO Mark Zuckerberg und Instagram-Chef Adam Mosseri, "undurchsichtig, diskriminierend und heuchlerisch". Die zum Porno-Imperium MindGeek gehörende Webseite argumentiert, dass man auf Instagram keine Nacktfotos oder -videos bzw. sonstige anstößigen Inhalte gezeigt habe.

Pornografie im Netz
Infografik: Pornografie im Netz

Instagram und die Kritiker von Pornhub verweisen allerdings darauf, dass es auch gar nicht um konkrete Nacktinhalte geht, sondern um den Versuch, über das Netzwerk Darsteller*innen für pornografische Inhalte zu rekrutieren.

Das dementiert Pornhub aber entschieden und schreibt: "Sexarbeiter*innen und Darsteller*innen wurden zu Unrecht mit Verboten, Schattenverboten, Suspendierungen, dem Verlust von Live-Privilegien und der Entfernung von Inhalten belegt, obwohl sie besonders darauf achten, nicht gegen die Gemeinschaftsrichtlinien von Instagram zu verstoßen." Weiter heißt es in dem von 60 Vertretern der Industrie unterzeichneten Brief: "Der Lebensunterhalt unabhängiger Urheber wird durch das rücksichtslose und diskriminierende Verhalten von Instagram geschädigt."

Kim Kardashian darf ihren Hintern zeigen

Pornhub wirft Instagram außerdem vor, mit zweierlei Maß zu messen, denn Kim Kardashian könne "ihren vollständig entblößten Hintern" ungestört ihren 330 Millionen Followern zeigen: "Wir freuen uns, dass Kim und das künstlerische Team, das hinter dem Bild steht, ihre Arbeit auf der Plattform teilen können, fragen uns aber, warum uns die gleiche Behandlung verweigert wird."

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