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TSMC erhöht Preis für 3nm-Chips - doch Apple lehnt es einfach ab

Hinter den Kulissen der Tech-Branche hat sich kürzlich ein fast nicht wahrnehmbarer heimlicher Schlagabtausch zwischen zwei Giganten abgespielt: Apple hat mit seiner wirtschaftlichen Macht dem Druck des Quasi-Monopolisten TSMC standgehalten.
29.09.2022  16:10 Uhr
Dabei geht es um den Wechsel auf 3-Nanometer-Architekturen, der für das kommende Jahr im Raum steht. Apple wird hier als Großkunde natürlich ganz vorn dabei sein können, wenn es darum geht, wer von TSMC gleich zu Beginn etwas von den anfangs noch recht knappen Produktions-Kapazitäten abbekommt. Allerdings hat die Entwicklung der neuen Prozesstechnik, die immer weiter an die Grenzen des Machbaren geht, auch enorm viel Geld verschlungen. TSMC wollte daher laut eines Berichtes der taiwanischen Wirtschaftszeitung Economic Daily News die Preise für die Herstellung der 3-Nanometer-Designs um 6 bis 9 Prozent anheben. Später hieß es, dass zwischen dem Auftragshersteller und den Vertretern großer Kunden eine etwas geringere Preissteigerung zwischen 3 und 6 Prozent ausgehandelt wurde.


Monopol vs. Umsatzträger

Allerdings soll Apple sich sogar geweigert haben, sich auf diesen Kompromiss einzulassen. Und sei damit letztlich auch durchgekommen, wie es hieß. Das ist durchaus ungewöhnlich, immerhin legt normalerweise der Anbieter die Preise fest und der Kunde kann im besten Fall bei entsprechenden Abnahmemengen noch etwas verhandeln. Insbesondere natürlich, da die Chips aus der neuen 3-Nanometer-Fertigung einen Wettbewerbsvorteil versprechen, den dann für einige Monate auch nur TSMC bieten kann. Der einzige andere Auftragshersteller, der in absehbarer Zeit ebenfalls auf die neue Stufe wechseln wird, ist Samsung - und bei den Südkoreanern wird es noch etwas länger dauern.

Das mindestens zeitweise geltende Quasi-Monopol genügte allerdings nicht, um genug Druck zu machen. Aus mit der Sache vertrauten Kreisen war zu vernehmen, dass Apple nicht einmal seine bekanntermaßen harten Verhandler schicken musste. Der US-Konzern soll die geplante Preiserhöhung ohne weitere Gespräche abgelehnt haben - wahrscheinlich mit einem dezenten Verweis darauf, dass man inzwischen für etwa ein Viertel des gesamten Umsatzes TSMCs verantwortlich ist.

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