Drohne mit Ionen-Antrieb wurde erfolgreich im Freiland getestet
Ionen-Triebwerke sind eigentlich eher aus der Raumfahrt bekannt. Das Start-up Undefined Technologies hat es aber geschafft, mit der Technologie eine Drohne anzutreiben. Erste Flugtests im Freien waren jetzt erfolgreich.
Die Drohne namens Silent Ventus nutzt eine von der Firma selbst entwickelte Technologie, um die Sauerstoff- und Stickstoffmoleküle aus der Umgebungsluft zu ionisieren und so einen "ionischen Wind" zu erzeugen, der für den Antrieb genutzt wird. Nach Angaben des Herstellers genügt die dabei erzeugte Kraft, um die Drohne für den Transport von Gütern einzusetzen.
Die hauseigene "Air Tantrum"-Ionenantriebstechnologie steigert die Schubkraft gegenüber den bisher verfügbaren Ionen-Antrieben um rund 150 Prozent, hieß es. Der Vorteil der Technologie besteht insbesondere darin, dass die Drohne vergleichsweise wenig Lärm macht. Erste Prototypen sorgten noch für eine Lautstärke von 85 Dezibel, bei dem nun getesteten Prototyp sollen es nur noch 75 Dezibel sein.
Undefined Technologies: Drohnen-Prototyp fliegt mit Ionen-Antrieb
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Die Entwickler wollen auf Grundlage der jetzt erreichten Ergebnisse bis zum kommenden Jahr den Prototypen einer Fracht-Drohne entwickeln, die 15 Minuten fliegen kann und dabei weniger als 70 Dezibel abgibt. Bis 2024 will man diese Systeme dann bis zur Marktreife entwickeln.
Marktreife bis 2024
Das Ziel besteht entsprechend in der Vermarktung leiser Fracht-Drohnen. Denn man geht davon aus, dass zukünftig verstärkt solche Flugsysteme für den Transport kleinerer Güter im urbanen Raum eingesetzt werden. Die bisherigen Modelle mit Rotoren sind vergleichsweise laut und gerade in dicht besiedelten Gegenden dürfte ein Hersteller mit wesentlich leiseren Drohnen einen klaren Wettbewerbsvorteil bekommen.
Allerdings muss sich natürlich zeigen, wie das System in einem solchen Szenario funktioniert. Denn wenn die Drohne mit einer zusätzlichen Nutzlast bestückt ist, dürfte auch der Ionen-Antrieb mehr Leistung und entsprechend mehr Lärm erzeugen, um das ganze System in die Luft zu bringen.