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Kim Dotcom legt sich mit Ukraine-Meme-"Armee" an - und wird gegrillt

Megaupload-Gründer Kim Dotcom kämpft seit über zehn Jahren gegen die Auslieferung in die USA. Die Vereinigten Staaten wol­len ihm wegen diverser Vorwürfe im Zusammenhang mit Pi­ra­te­rie den Prozess machen und das beeinflusst die Weltsicht des ge­bür­ti­gen Deut­schen massiv.
26.09.2022  14:25 Uhr
Denn Kim Dotcom lässt seit Langem kaum eine Gelegenheit aus, die USA für alles Leid auf der Welt und natürlich sein eigenes verantwortlich zu machen. Das bedeutet auch, dass er Takes zur Weltpolitik hat, die nicht gerade dem Konsens entsprechen und ihn gerne einmal in die Nähe von Verschwörungsmystikern bringen. Aktuell hatte Dotcom einige Statements zum russischen Angriff auf die Ukraine, diese zeigen, dass er, um zu "beweisen", wie böse die USA sind, nicht zurückschreckt, Sympathie zu Russland zu bekunden. Doch das ging und geht nicht besonders gut. Denn wie TorrentFreak berichtet, postete Dotcom auf Twitter vergangene Woche eine Umfrage, in der er wissen wollte, wer denn der größte staatliche Sponsor von Terrorismus auf der Welt sei, Russland oder die USA? Doch im Gegensatz zu ähnlichen Twitter-Umfragen von Dotcom, ging diese nicht so aus wie es dieser gerne gesehen hätte, denn eine Mehrheit stimmte für Russland.

"Manipulation"?

Daraufhin witterte Dotcom Manipulation und schrieb: "Bevor die Manipulation begann, sagten 90 Prozent der Teilnehmer, dass die Vereinigten Staaten der größte staatliche Sponsor des Terrorismus sind. Solange Twitter keine Lösung gegen staatlich gesponserte Bot-Armeen hat, werde ich keine Umfragen machen."

NAFO gegen Kim Dotcom
Im Shitposting-Visier der NAFO: Kim Dotcom

Zuvor hat Dotcom mehrfach Partei für Russland ergriffen und dabei die russische Propaganda von der angeblich von Nazis verseuchten Ukraine verbreitet. Diverse Tweets dieser Art führten dazu, dass Kim Dotcom von der ukrainischen Regierung offiziell als "russischer Propagandist" eingestuft wurde.

Bei der "manipulierten" Umfrage bekam es Dotcom aber mit der North Atlantic Fellas Organization (NAFO) zu tun, eine Online-Gruppierung, die sich der "Meme-Kriegsführung" bzw. dem sogenannten Shitposting verschrieben hat. Zu erkennen sind Mitglieder und Aktionen an den (bewusst schlecht photogeshopten) Shiba Inu-Hunden als Kopf bzw. Gesicht. Dabei handelt es sich allerdings um keine "Bot-Armee", sondern eine dezentrale Truppe an echten Menschen.

Dabei hat Dotcom, der selbst wissen sollte, wie das soziale Internet funktioniert, die (T)Rolle der "Fellas" unterschätzt. Denn Dotcom legte nach und warf der Gruppe vor, von der CIA erschaffen worden zu sein: "Aus diesem Grund haben Langley [CIA] und Kiew eine Social-Media-Armee geschaffen, der sich jeder nützliche Idiot anschließen kann. Unter dem Hashtag #NAFO hetzen US-Agenten ihre Kampfhunde gegen Twitter-Nutzer, die sich kritisch über den Stellvertreterkrieg der USA äußern. Sogar Politiker, die ein Ende dieses Krieges fordern, werden ins Visier genommen."

Meme-Bombardement

Die NAFO griff diese Steilvorlage nur zu gerne auf und ließ ein regelrechtes Bombardement an Memes ab, die sich über Dotcom lustig machten und ihn verhöhnten. Das führte dazu, dass Dotcom sein Konto sperren bzw. privat stellen musste. Das führte wiederum zu einer Art Twitter-Diplomatie, bei der sich die NAFO und Dotcom via Twitter Spaces trafen. Doch auch in dieser Diskussion wurde Dotcom vorgeführt.

Es kam auch, wie es kommen musste: Später wurden Bilder Dotcoms gepostet, in denen er mit SS-Helm zu sehen ist, ein anderes verwies auf einen Artikel, wonach dieser eine von Hitler signierte Ausgabe von Mein Kampf besitzt - beides war eine Antwort auf Dotcoms "Nazis in der Ukraine"-Behauptungen. Fortsetzung folgt, denn Dotcom hat zuletzt eine Vielzahl an "NAFO/CIA"-Tweets abgesetzt - antworten können aber nur jene, denen Dotcom selbst folgt.

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