Der russische Despot Wladimir Putin hat gestern eine Teilmobilmachung angekündigt, das hat zur Folge, dass rund 300.000 Reservisten zum Dienst einberufen werden. Damit kommt der Krieg endgültig in der russischen Bevölkerung an - und viele wollen nicht an die Front.
In Russland durfte und darf der Krieg in der Ukraine bekanntlich nicht so heißen, vielmehr spricht man in Moskau von einer militärischen Spezialoperation. Doch seit der Teilmobilmachung ist dieses Narrativ kaum noch aufrechtzuerhalten, denn die Einberufung von mehreren hunderttausend Reservisten kann kaum noch als eine begrenzte Operation bezeichnet werden.
Und das hat zur Folge, dass viele betroffene Russen sich ins Ausland absetzen wollen oder sich zumindest ansehen, welche Möglichkeiten sie haben, um nicht als Kanonenfutter für Putins Krieg zum Einsatz zu kommen. Dabei gibt es zwar viele Berichte, die sich bestätigen lassen, allerdings auch hier Desinformation und Internet-Falschmeldungen, deren Sinn und Ursprung nicht bekannt ist.
Flüge gefragt, aber nicht Autos
Beispielsweise lassen sich sehr wohl Hinweise finden, dass viele Russen nach Flugtickets suchen, laut Google Trends waren entsprechende Suchbegriffe gestern mehr als doppelt so oft im Gebrauch. Laut der
WirtschaftsWoche hatte das auch konkrete Folgen für die Preise, denn die explodierten. Direktflüge in Länder ohne Visumspflicht sind allesamt ausgebucht, die Preise schnellten auf teilweise 10.000 Euro pro Flug hoch.
Allerdings gibt es auch Falschmeldungen: So gab es unterschiedliche Berichte und Fotos, wonach vor der finnischen Grenze kilometerlange Staus herrschten, es kursieren auch angebliche Kartendaten, die das beweisen sollen. Allerdings dürfte dieses Material gefälscht bzw. manipuliert sein (via
derStandard). Denn wenn man sich Live-Webcam-Aufnahmen von der Grenze ansieht, dann ist dort allenfalls Normalbetrieb zu sehen.