Forscher am MIT haben einen neuen Rekord bei einer passiven Kühlung aufgestellt. Bei ihrem jüngsten Versuch schafften sie es, ohne Stromzufuhr eine Temperatur-Senkung um fast 10 Grad Celsius herbeizuführen - was interessante Anwendungs-Optionen eröffnet.
Das System kombiniert dabei zwei eigenständige passive Kühlungstechnologien, die bereits zuvor verwendet wurden. Ergänzt wurden sie um eine thermische Isolierung, um eine deutlich höhere Kühlleistung zu erzielen. Um den Kühleffekt anzustoßen, muss nur noch Wasser zugegeben werden. Wie häufig dieses nachgefüllt werden muss, hängt von der Luftfeuchtigkeit der Umgebung ab, hieß es.
Die Kühlaggregate bestehen aus drei Schichten: Die oberste Schicht besteht aus Aerogel, einer schwammartigen Struktur aus Polyethylen, in deren Hohlräumen Luft eingeschlossen ist. Obwohl das Material von Natur aus isolierend ist, lässt es Wasserdampf und Infrarotstrahlung durch. Unter dem Aerogel befindet sich eine Schicht aus Hydrogel, einem weiteren schwammartigen Material, dessen Hohlräume jedoch mit Wasser gefüllt sind. Schließlich reflektiert eine spiegelähnliche Schicht das gesamte einfallende Licht zurück zu den anderen Komponenten des Geräts.
Energiesparend kühlen
Durch das einfallende Sonnenlicht wird die Energie zugeführt, die einen Verdunstungseffekt im Hydrogel anstößt. Der Wasserdampf kann auch durch das Aerogel hindurchgehen, wodurch auch Infrarotstrahlung (Strahlungskühlung) einen Teil der Wärme aus dem Gerät direkt durch die Luft nach oben tragen kann.
Die so erreichte Kühlung könnte dazu genutzt werden, Lebensmittel unter feuchten Bedingungen 40 Prozent länger und unter trockenen Bedingungen dreimal länger zu lagern, ohne dass man Strom für die Kühlung benötigen würde. Es wäre auch möglich, Baumaterialien auf Grundlage dieses Prinzips zu entwickeln, die dann in warmen Regionen für eine sehr energiesparende und auch angenehme Raumkühlung sorgen können.