Das Gehirn schaut schon genau hin, welche Übung da gemacht wird
Dass Bewegung auch der Gesundheit des Geistesapparates zuträglich ist, zählt zu den ganz alten Weisheiten, wurde aber auch in der Neuzeit wissenschaftlich belegt. Das Zusammenspiel aus körperlicher Betätigung und geistiger Fitness ist jetzt Gegenstand einer neuen Studie, die hier interessante Details aufzeigt. Wie es MedicalExpress in seinem Bericht das Ergebnis zusammenfasst: "Nicht alle Formen und Intensitäten von Bewegung wirken sich gleichermaßen auf das Gehirn aus." Die Forscher selbst sprechen in ihrer Veröffentlichung in Nature von "aufgabenspezifischen Zusammenhängen".Die Idee ist mit einer Analogie schnell erklärt: Wer läuft, bildet vor allem seine Bein- und Herzkraft aus, die Arme profitieren hier weniger. Die Hypothese der Forscher: geistiger Nutzen von körperlicher Aktivität könnte ähnlich differenziert sein. Das Team konzentrierte sich bei der Untersuchung darauf, unterschiedliche Intensitäten körperlicher Aktivität mit verschiedenen Aspekten des Gedächtnisses und der geistigen Gesundheit in Zusammenhang zu bringen. Während andere Untersuchungen hier oft nur kleine Zeiträume erfassen, konnte der leitende Forscher Jeremy R. Manning und sein Team auf Fitness-Daten eines ganzen Kalenderjahres zurückgreifen.
Interessante Differenzierung
Das erste Ergebnis: Teilnehmer mit ähnlichen Fitnessprofilen wiesen tendenziell auch ähnliche psychische Gesundheits- und Aufgabenleistungsprofile auf. Allerdings hatte die Art der Intensität einen messbaren Einfluss darauf, welcher Teil des Gedächtnisses profitiert. Probanden, die bei "mäßiger Intensität" trainieren, konnten bei den Aufgaben zum episodischen Gedächtnis besser abschneiden. Ein Sportplan mit "hoher Intensität" ließ sich mit besseren Ergebnissen bei den Aufgaben zum räumlichen Gedächtnis in Zusammenhang bringen. Ohne sportliche Aktivität litt das räumliche Gedächtnis am stärksten.
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"Wenn es um körperliche Aktivität, Gedächtnis und geistige Gesundheit geht, ist eine wirklich komplizierte Dynamik im Spiel, die sich nicht in einzelnen Sätzen wie 'Gehen verbessert das Gedächtnis' oder 'Stress schadet dem Gedächtnis' zusammenfassen lässt", sagt Manning. "Stattdessen scheinen bestimmte Formen der körperlichen Aktivität und bestimmte Aspekte der psychischen Gesundheit jeden Aspekt des Gedächtnisses unterschiedlich zu beeinflussen."