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China behauptet, dass man in sechs Jahren Fusionsenergie nutzen wird

Kernfusion befindet sich noch in den Kinderschuhen, wenn man überhaupt davon sprechen kann, dass sie geboren wurde. Denn es ist nicht einmal klar, ob sich Fusion energetisch überhaupt lohnt. China indes behauptet, dass man gerade mal sechs Jahre von der Nutzung entfernt ist.
16.09.2022  15:00 Uhr
Kernfusion klingt in der Theorie nach der Lösung für alle Energieprobleme der Menschheit, in der Praxis sieht das aber natürlich komplett anders aus. Denn auch wenn zuletzt einige signifikante Fortschritte gelungen sind, ist nicht klar, ob es jemals gelingen wird, Fusion tatsächlich effektiv zur Energiegewinnung einzusetzen. China behauptet indes, mehr als einen Schritt weiter zu sein. Denn laut einem Bericht der South China Morning Post will das bevölkerungsreichste Land der Erde ein "Mega-Lab" errichten. Das Ziel: Die Schaffung eines funktionierenden und regulär nutzbaren Fusionsreaktors.


"Die Fusionszündung ist das Juwel in der Krone von Wissenschaft und Technologie in der heutigen Welt", sagte Professor Peng Xianjue von der chinesischen Akademie für Ingenieurphysik. "Die weltweit erste Freisetzung von Fusionsenergie im Energiemaßstab wird der wichtigste Meilenstein auf dem Weg zur Fusionsenergie für die Menschheit sein."

Waffenforschung als Basis

Peng Xianjue ist eigentlich in der Nuklearwaffenforschung tätig und so überrascht das Wie des geplanten Reaktors nicht. Denn im chinesischen Kraftwerk soll eine Z-Pinch-Maschine, die den Fusionsprozess einer thermonuklearen Bombe durch enorme elektrische Impulse imitiert, zum Einsatz kommen. Aufgrund der im Plasma auftretenden Verzerrungen, die es kollabieren lassen, werden sie zur Herstellung von Atomwaffen verwendet und galten erst kürzlich als möglicher Weg zur Kernfusionsenergie.

Der Reaktor soll bis 2025 in Chengdu entstehen und bereits 2028 Strom produzieren. Bis zum Jahr 2035 soll die Anlage dann in den kommerziellen Betrieb übergehen.

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