Vor nicht allzu langer Zeit waren Samsung und LG die preiswerten Herausforderer auf dem Markt für Fernsehgeräte. Inzwischen hat sich das Blatt gewandelt und die beiden südkoreanischen Konzerne werden von der chinesischen Konkurrenz unter Druck gesetzt.
Der zunehmende Druck ist natürlich auch besonders groß, weil der gesamte Markt schrumpft. In der ersten Hälfte dieses Jahres sank der weltweite Absatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 92,6 Millionen Geräte. Der Umsatz der Fernseher-Hersteller sank in diesem Zeitraum sogar um 12,5 Prozent auf 47,5 Milliarden Dollar - was den starken Preiskampf deutlich zeigt.
Die Marktanteile von
Samsung Electronics und LG Electronics, den beiden Marktführern, gingen zurück, während der gemeinsame Marktanteil von TCL, Hisense und Xiaomi von 25,3 Prozent auf 27 Prozent stieg, berichtete das Wirtschaftsmagazin
BusinessKorea. Der Anteil des chinesischen Spitzenreiters TCL lag in der ersten Jahreshälfte bei 11,1 Prozent, womit das Unternehmen LG Electronics mit zuletzt 13,7 Prozent fast eingeholt hat.
Kaum Hardware-Vorteile
Die Südkoreaner haben heute das gleiche Problem, wie die von ihnen vor Jahren unter Druck gesetzten japanischen Elektronikkonzerne: Die billigeren Anbieter aus China stehen ihnen bei der technologischen Entwicklung der Hardware quasi in Nichts nach. Einzig bei OLED-Geräten hat man noch einen klaren Vorsprung, und auch im Software- und Services-Bereich kann man oft noch mehr bieten.
In China wird die OLED-Produktion vor allem für Smartphones zügig ausgebaut. Große Panels für Fernseher bekommt man hier aber noch nicht in nennenswertem Umfang produziert. Auch das wird sich in absehbarer Zeit aber ändern, sodass Samsung und LG versuchen müssen, im Service-Bereich und über den Aufbau integrierter Plattformen zu punkten. Hier gibt es durchaus gute Potenziale, da die chinesischen Unternehmen längst nicht so gut mit der Software- und Medien-Branche außerhalb Chinas vernetzt sind.
Siehe auch: Neuer Laser-TV: Der Leica Cine 1 soll das Fernsehen revolutionieren