Derzeit vergeht kaum eine Woche, ohne dass das Team um das James-Webb-Teleskop spektakuläre Bilder aus den Tiefen des Weltalls liefert. Detailreiche Aufnahmen zeigen nun die innere Region des Orionnebels. In einer Entfernung von 1350 Lichtjahren entstehen hier neue Sterne.
Erst vor wenigen Tagen konnte das James-Webb-Teleskop den Tarantelnebel, auch bekannt als 30 Doradus oder NGC 2070, ablichten. Heute folgen durchaus beeindruckende Bilder eines weiteren Sternenentstehungsgebiets - dem Orionnebel. Der überwiegend aus Wasserstoff bestehende Nebel gilt als Teilgebiet der interstellaren Molekülwolke OMC-1, das im Inneren durch junge Sterne bzw. deren ionisierender Strahlung beleuchtet wird.
James-Webb-Teleskop: Orionnebel
Wissenschaftler sind begeistert, Vergleich zu Hubble- und Spitzer-Teleskop
Aufgenommen mit der NIRCam des James-Webb-Teleskops, zeigt sich ein zusammengesetztes Bild aus mehreren Filtern, das die Emissionen von ionisiertem Gas, Kohlenwasserstoffen, Staub und gestreutem Sternenlicht einfängt. Die "Orion Bar", eine Wand aus dichtem Gas und Staub, die von links oben nach rechts unten verläuft, ist ebenso wie der helle Stern Theta 2 Orionis A sehr gut erkennbar.
Die innere Region des Orionnebels mit seiner hohen Dichte an Filamenten, Kugeln und jungen Sternen mit Scheiben und Hohlräumen beeindruckt auch Els Peeters, Leiterin des PDRs4All-Programms und Hauptverantwortliche für die veröffentlichten JWST-Aufnahmen: "Es ist einfach unglaublich, wie detailliert und scharf die Bilder sind, mit all diesen fadenförmigen Strukturen."
Mit welchem hohen Detailgrad das James-Webb-Teleskop den Orionnebel ablichtet, zeigen unter anderem vergleichbare Bilder (via Olivier Berné), die in der Vergangenheit vom Hubble- und Spitzer-Teleskop eingefangen wurden. Nun warten die Astronomen auf spektroskopische Daten, die Aufschluss über die spezifischen chemischen Elemente in der Region geben sollen. So soll das Verständnis über die wichtige Rolle von Gasen und Strahlung bei der Entstehung von Sternen verbessert werden.