Tarantelnebel NGC 2070
Der Tarantula-Nebel ist die größte und hellste Sternentstehungsregion unter den Galaxien in der Nähe unserer eigenen. Das macht ihn seit jeher zu einem beliebten Objekt für Wissenschaftler, die ganz allgemein die Sternentstehung untersuchen: Wie die NASA erklärt, ist der Tarantula-Nebel für Wissenschaftler von besonderem Interesse, da er eine ähnliche chemische Zusammensetzung aufweist wie die Sternentstehungsgebiete während der sogenannten "kosmischen Mittagszeit" des Universums.
Sternentstehung auf ihrem Höhepunkt
Das ist der Zeitraum, in dem das Universum nur ein paar Milliarden Jahre alt war und die Sternentstehung ihren Höhepunkt erreichte. In unserer eigenen Galaxie gibt es keine Regionen, in denen neue Sterne in einem ähnlich rasanten Tempo entstehen.James Webb Space Teleskop
Die Auswertung der neuen Fotos läuft derzeit. Mithilfe der drei Infrarot-Instrumente von Webb wurden besonders abgegrenzte und klare Bilder des Tarantelnebels aufgenommen. Durch die Betrachtung mit der Nah-Infrarotkamera (NIRCam) von Webb erkennt man gut, was diesem Nebel seinen Namen verlieh - es sind etliche lange dünne Fäden, die um einen Haufen massereicher junger Sterne angehäuft sind. Auf den Fotos sieht man die Fäden blau leuchten. Nach Angaben der NASA wurden Zehntausende dieser jungen Sterne noch nie zuvor gesehen, da sie von kosmischem Staub verdeckt waren.
Stellare Winde und die Strahlung dieser jungen Sterne haben das Zentrum des Nebels ausgehöhlt, der sich ständig verschiebt und seine Form verändert. Die Filamente, die sie umgeben, verbergen weitere Protosterne.
Tatsächlich hat der Nah-Infrarot-Spektrograf des Webb-Satelliten einen solchen Stern beobachtet, der hinter seinem staubigen Schleier hervorgetreten ist. Laut NASA wäre die Aktivität des Sterns ohne die hochauflösenden Spektren von Webb im Infrarotbereich nicht zu erkennen gewesen.
Infografik Hubble-Nachfolger: Das James-Webb-Weltraumteleskop im Detail