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Elon Musk wollte Twitter-Deal wegen "Dritten Weltkriegs" abblasen

Demnächst werden sich Elon Musk und Twitter bzw. deren Anwälte vor Gericht gegenüberstehen und verhandeln, ob der Tesla-Chef das Netzwerk übernehmen muss oder ob er sich zurecht zurückgezogen hat. Die Argumente dafür werden nun gesammelt - und sind interessant.
07.09.2022  11:06 Uhr
Die eigentliche Verhandlung findet wie erwähnt erst im Oktober statt, bereits jetzt treffen sich die Anwälte beider Parteien vor Gericht, um herauszufinden, welche Beweise und Zeugen für den Prozess zugelassen werden. Aktuell geht es u. a. um den Whistleblower Pieter "Mudge" Zatko. Diesen wollen Elon Musks Rechtsvertreter als Zeugen zugelassen haben. Der ehemalige Sicherheitschef von Twitter hat zuletzt schwere Vorwürfe gegen sein ehemaliges Unternehmen erhoben, denn Zatko behauptet, dass Twitter Sicherheitsprobleme ignoriert und zudem Wachstum über die Bekämpfung von Spam und Fake-Konten setzt. Ein direkter Zusammenhang zu Elon Musks Geschäft und seinen Argumenten besteht hier zwar nicht, es ist aber zweifellos nachvollziehbar, warum der Tesla-Chef Zatko gerne als Zeugen hätte.


Rache an Twitter

Während der Anhörung porträtierten die Anwälte von Twitter den ehemaligen Sicherheitschef als verärgerten Mitarbeiter und sagten, dass er ein "großes Hühnchen mit dem Unternehmen zu rupfen" habe. Sie betonten allerdings auch, dass er "bei Twitter nicht für Spam zuständig" gewesen sei.

Wie Engadget berichtet, habe Zatko seine eigenen Enthüllungen an die Strategie von Musk geknüpft. Denn zunächst habe er mit der Veröffentlichung gewartet, um Musks Übernahme "zu begünstigen" (das teilten die Anwälte des Whistleblowers zuvor mit). Die Twitter-Vertreter deuteten auch an, dass er seine Informationen dann aber veröffentlicht hat, weil sie nun Musk doch nutzen könnten.

Laut Twitter hat Musk bereits vor dem Bekanntwerden von Zatkos Informationen einen Weg gesucht, den Deal abblasen zu können. Als Beweis las ein Anwalt des sozialen Netzwerks aus einer Mail Musks von Anfang Mai an seinen Banker bei Morgan Stanley vor. Darin schrieb der Milliardär: "Lassen wir es ein paar Tage langsamer angehen ... es macht keinen Sinn, Twitter zu kaufen, wenn wir auf den dritten Weltkrieg zusteuern." Laut Twitter sei das der wahre Grund, "das Zeug über Bots, mDAUs (monetarisierbare täglich aktive Nutzer) und Zatko ist nur ein Vorwand".

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