Anfang 2022 hat Microsoft die Übernahme von Activision Blizzard angekündigt, das Geschäft ist den Redmondern 68,7 Milliarden Dollar wert. Es gibt jedoch ein Aber, denn kartellrechtlich muss das alles erst abgesegnet werden. In Großbritannien geht das wohl in eine zweite Runde.
Das Geschäft muss nicht nur in den USA und der EU die kartellrechtliche Freigabe erhalten, auch einzelne Länder sehen sich den Deal genauer an. Und der Freigabeprozess ist auch eine Fundgrube für diverse Informationen aus dem Gaming-Geschäft, so konnte man etwa über brasilianische Gerichtsdokumente erfahren, dass Microsoft dem Konkurrenten Sony vorwirft, Spiele vom Erscheinen auf dem Game Pass durch Zahlungen abzuhalten.
In Großbritannien ist die Competition and Markets Authority (CMA) für Kartellrechtsfragen zuständig und die Behörde hat nun bekannt gegeben, dass man sich die Sache noch genauer ansehen wird. Denn man hat heute ein Statement veröffentlicht, in dem es heißt, dass man besorgt sei, "dass der geplante Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft den Wettbewerb bei Spielkonsolen, Multigame-Abonnementdiensten und Cloud-Gaming-Diensten erheblich einschränken könnte".
Ein abschließendes Urteil bzw. eine Einschätzung ist das allerdings nicht, sondern stellt lediglich den Startschuss für eine (mögliche) sogenannte Phase 2 der CMA dar. Diese vertiefende Untersuchung wird eingeleitet, wenn Microsoft die offenen Fragen nicht innerhalb von fünf Tagen beantworten und klären kann.
Game Pass schließt PlayStation-Veröffentlichung nicht aus
Microsofts Gaming-Chef Phil Spencer hat die Position des Unternehmens in einem Blogbeitrag dargelegt. Spencer erläutert, dass Gaming weit mehr als Konsolen und im Speziellen Xbox ist. Der oberste Gamer des Redmonder Konzerns schreibt auch, dass das Unternehmen einen "prinzipiellen Weg" bei seiner Herangehensweise an Xbox Game Pass und Call of Duty verfolgen wird.
Laut Microsoft werde man dabei alle Titel von Activision Blizzard, darunter Overwatch, Diablo und Call of Duty im Xbox Game Pass bereitstellen, aber auch nicht verhindern, dass Call of Duty für die PlayStation verfügbar sein wird.
Spencer: "Wir haben gehört, dass dieses Geschäft Franchises wie Call of Duty von den Orten wegbringen könnte, an denen die Leute sie derzeit spielen. Deshalb haben wir uns, wie bereits angekündigt, dazu verpflichtet, die gleiche Version von Call of Duty am selben Tag, an dem das Spiel anderswo auf den Markt kommt, auch für PlayStation zur Verfügung zu stellen."
Als Vergleich zieht er Minecraft heran, auch hier habe man Mojang übernommen, aber die Verfügbarkeit belassen und sogar erweitert. Microsoft hat auch schon zuvor darauf verwiesen, dass es schlichtweg unwirtschaftlich wäre, ein Spiel wie Call of Duty nicht auf anderen Plattformen zu veröffentlichen.