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So verbessert Microsoft die SMB-Komprimierung in Windows 11

Microsoft hat mit den jüngsten optionalen Updates für Windows 11 und für Windows Server 2022 Verbesserungen für die SMB-Komprimierung vorgestellt. Jetzt erklärt der Windows-Manager Ned Pyle auch wie und warum.
28.08.2022  18:09 Uhr
Die Änderungen werden zunächst mit den optionalen Updates KB5016691 und KB5016693 eingeführt, werden also erst, wenn keine Probleme auftauchen, zum Patch-Day im September an alle Nutzer verteilt. Windows-Manager Ned Pyle erläutert jetzt den Hintergrund zu den Änderungen für die SMB-Komprimierung in einem Blogbeitrag.

Was ist eine SMB Verbindung?

Das Server Message Block-Protokoll (SMB-Protokoll) dient der Freigabe von Netzwerkdateien und ermöglicht es Anwendungen auf einem Computer, Dateien zu lesen und in Dateien zu schreiben sowie Dienste von Serverprogrammen in einem Computernetzwerk anzufordern. Es kommt also zum Einsatz, wenn ihr beispielsweise NAS-Geräte zur Datensicherung nutzt.

Die SMB-Komprimierung in Client-Server-Umgebungen ermöglicht es Administratoren, Benutzern und Anwendungen, eine Dateikomprimierung anzufordern, während die Inhalte über das Netzwerk übertragen werden. Der Vorteil dieses Ansatzes ist natürlich der geringere Bandbreitenverbrauch, aber er geht mit einer erhöhten CPU-Auslastung einher, da die Hardware versucht, Dateien bei der Übertragung über das Netzwerk zu komprimieren und zu dekomprimieren.

Die SMB-Komprimierung ist am effektivsten in Netzwerken mit geringerer Bandbreite, z. B. in einem 1-Gbit/s-Ethernet- oder WLAN-Netzwerk. Eine Dateiübertragung über ein (nicht überlastetes) 100-Gbit/s-Ethernet-Netzwerk zwischen zwei Servern mit Flash-Speicher kann in der Praxis ohne SMB-Komprimierung genauso schnell sein, führt jedoch zu einer geringeren Überlastung anderer Anwendungen. Grundsätzlich wird ein Standardalgorithmus verwendet, der die Komprimierung nur für die ersten 500 MiB (Anmerkung: 1 MB = 1000 KB, aber 1 MiB = 1024 KB) einer Datei versuchte.

Wenn der Algorithmus beim Lesen der ersten 500 MiB einer Datei feststellt, dass weniger als 100 MiB der Datei komprimiert werden können, wird er den Rest der Datei nicht komprimieren. Das kann aber dazu führen, dass besonders große Dateien gar nicht komprimiert und in ihrer gesamten Größe im Netzwerk versendet werden - und das dauert. Mit dem neuen Update ändert Microsoft jetzt das Verhalten bei der Komprimierung und hebt damit die bisherigen Einschränkungen auf.

Im Wesentlichen wird die SMB-Komprimierung nun versuchen, alle Dateien zu komprimieren, für die eine Komprimierung angefordert wird. Der Standardalgorithmus mit dem Test der ersten 500 MiB wird damit durch eine durchgängige SMB-Komprimierungsfunktion ersetzt.

Um das zu demonstrieren, hat Ned Pyle bereits im Jahr 2021 ein Video veröffentlicht. Damals zeigte er die Neuerungen für die SMB-Komprimierung in Windows Server 2022:

Standardalgorithmus SMB-Komprimierung vs. Verbesserung
videoplayer03:41
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