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Richterin lehnt "absurd breite" Twitter-Datenanfrage von Elon Musk ab

Der Fall Elon Musk gegen Twitter geht im Herbst in die entscheidende Runde, doch die ersten Gerichtsschlachten werden schon jetzt geschlagen. Es geht natürlich um Informationen und Argumente, die später im Zusammenhang mit der Twitter-Übernahme verwendet werden.
26.08.2022  10:36 Uhr
Richterin Kathaleen McCormick wird sich zwar offiziell erst im Oktober den Fall des geplatzten Twitter-Deals vornehmen, schon jetzt gibt es aber erste Termine dazu. Es geht hier um sogenannte Offenlegungsanfragen ("Discovery Requests"): Dabei versuchen die Streitparteien an Beweismittel und sonstige Informationen heranzukommen. McCormick entscheidet am zuständigen Delaware Court of Chancery (einem Gericht, an dem die meisten Fälle dieser Art landen) auch darüber, wer welche Daten dem anderen zur Verfügung stellen muss. Hier gab es aktuell eine Schlappe für die Anwälte des Tesla- und SpaceX-Chefs: Denn Kathaleen McCormick lehnte die Anfrage des Musk-Teams ab. Und das mit großer Klarheit, denn die Richterin bezeichnete die Auskunftsanfrage der Musk-Anwälte als "absurd breit" und lehnte diese daher entschieden ab.


Ganz leer gehen Musks Rechtsvertreter aber auch nicht aus, denn McCormick gewährte ihnen den Zugriff auf einen wesentlich kleineren Datensatz (via The Verge). Konkret muss Twitter Daten herausrücken, wie man die "Monetizable Daily Active Users" (mDAU) kalkuliert, also die täglich aktiven Nutzer, die monetarisiert werden können.

Billionen Datenpunkte

Musks Anwälte wollten indes "alle Daten, die Twitter möglicherweise für jedes der etwa 200 Millionen Konten, die in der mDAU-Zählung enthalten sind, jeden Tag für fast drei Jahre speichern könnte". Das wären, schreibt McCormick in der Begründung, "Billionen" Datenpunkte: "Für den Kläger (Twitter) ist es schwierig, den Aufwand zu beziffern, der mit der Beantwortung dieser Aufforderung verbunden ist, da niemand, der bei klarem Verstand ist, jemals versucht hat, eine solche Anstrengung zu unternehmen. Es genügt zu sagen, dass der Kläger nachgewiesen hat, dass ein solches Ersuchen übermäßig belastend ist."

Laut McCormick muss das soziale Netzwerk 9000 Konten, die es für seine Prüfung im vierten Quartal 2021 überprüft hat, aushändigen. Zudem muss Twitter erläutern, wie man diese Accounts ausgewählt hat. Allerdings muss auch Musk Daten herausgeben, genauer gesagt verlangt Twitter jene Analysen, die Musks Team durchgeführt hat, bevor bekannt gegeben wurde, dass der Deal abgeblasen wird.

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