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Krypto-Wette wird Refund-Desaster: "Untamed Isles" dreiste Geschichte

Für ihr Open-World-Monsterjagd-MMORPG mit Krypto-Integration Untamed Isles hatten sie viel Geld eingesammelt, jetzt verkündet man: Die Spieleentwicklung ist teuer, der Krypto-Markt ist kollabiert und überhaupt: Geld für eine Rückerstattung hat man nun wirklich nicht.
19.08.2022  19:30 Uhr

Krypto, Crowdfunding: Es ist eine Geschichte, in der Buzzwords zusammenfinden

Crowdfunding hat durch unzählige gescheiterte Projekte und dreiste Hinterleute schon seit Jahren seinen Ruf weg. Krypto ist durch den Kollaps des Marktes aktuell da, wo Kritiker der Bewegung die digitalen Münzen und Güter schon lange sehen wollten. Kein Wunder, dass eine Geschichte für große Aufregung sorgt, die über ein Projekt erzählt, das Monsterjagd und Krypto mit einem Multiplayer-Open-World in Einklang bringen wollt und jetzt nicht mal mehr seine Unterstützer entschädigen will.

Das erste Kapitel startet laut Kotaku mitten in der Höhe des Krypto-Hypes im 2021, Untamed Isles kann auf Kickstarter über 500.000 US-Dollar einsammeln. Dann kamen in regelmäßigen Abständen fröhliche Updates auf Steam von der Entwicklung und dem Fortschritt. Die letzte Wasserstandsmeldung am 2. August: "Nur noch wenige Monate bis zum Launch", so die Entwickler. Wenige Tage später folgte ein Update, das klarmacht, dass das Spiel praktisch einen plötzlichen Herzstillstand erlitten hat.

Untamed Isles

"Heute möchte ich eine sehr traurige Nachricht mit euch teilen. Wir müssen die Entwicklung von Untamed Isles unterbrechen und das Projekt auf Eis legen", so die Entwickler am 11. August - also 9 Tage nach der fröhlichen Bekanntgabe des baldigen Launches. Aber gut: "Unterbrechen" und "auf Eis legen", dann ist das also nur eine kleine Pause? Der Rest der Mitteilung macht hier wenig Hoffnung.

Kryptoabsturz, Unterstützer-Abzug

Demnach habe man sich zum Start des Projekts "in den Kryptomarkt gestürzt" und das rasante Wachstum auf über 70 Mitarbeiter durch die Gewinne finanziert. Dann überkam das Team aber eine erstaunliche Erkenntnis: "Die Wahrheit ist, dass die Entwicklungskosten sehr hoch sind." Einen Crash des Kryptomarktes später fiel dieses Konstrukt dann endgültig in sich zusammen: "Uns sind die finanziellen Mittel ausgegangen und wir können die Entwicklung im Moment nicht fortsetzen."

Einen besonders unschönen Beigeschmack bekommt die Geschichte zum Schluss dann durch einen FAQ-Blogpost auf der Webseite des Entwicklers. Hier macht man unmissverständlich klar: Als Unterstützer auf Kickstarter hat man von diesem Projekt wohl nichts mehr zu erwarten. "Aufgrund unserer leeren Bargeldreserven sind wir nicht in der Lage, unsere ursprünglichen Geldgeber zu entschädigen. Es tut uns aufrichtig leid und wir wünschten, dieses Szenario wäre anders."

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