115.000 oder 155 Millionen Dollar
Mit dem Sieg in der Berufung ging es wieder in die Vorinstanz, dieses muss nicht mehr die Schuldfrage oder jene des Urheberrechtsverstoßes klären, sondern die Höhe des Schadenersatzes bestimmen. Wie TorrentFreak berichtet, sind weite Teile der Gerichtsdokumente unter Verschluss, da die US Navy als militärische Partei erweiterten Schutz genießt.Dank Dokumenten von Bitmanagement bekommt man aber Einblick in einige Aspekte der juristischen Auseinandersetzung. Demnach sei die Frage des Schadenersatzes eine einfache Rechnung, so das Unternehmen aus dem bayerischen Berg: "Das Gericht sollte feststellen, dass die Marine 600.000 Kopien von BS Contact Geo angefertigt hat und dass sich die Parteien auf einen Preis von 259 Dollar pro Kopie geeinigt hätten, was einen Gesamtschaden von 155 Millionen Dollar ergibt."
Die "Einigung" basiert allerdings auf einer fiktiven Verhandlung, Bitmanagement nimmt hier u. a. an, dass man einen 30-prozentigen Nachlass gewährt hätte, ähnlich wie es das Verteidigungsministerium für die Software AutoCAD bekommen habe.
Die US-Regierung geht allerdings von ganz anderen Zahlen aus: Denn man meint, dass 200 Dollar pro Lizenz fällig werden und auch nur 579 Lizenzen tatsächlich im Einsatz gewesen seien - das hätte einen Schadenersatz von 115.000 Dollar zur Folge.
Bitmanagement ist hier natürlich ganz anderer Meinung und weist darauf hin, dass das Gericht bereits früher klargestellt hat, dass die Grundlage für die Lizenzgebühren an die Anzahl der von der Marine angefertigten Kopien und nicht an die Häufigkeit der Nutzung gebunden sein müsse.